Der Markt für IT-Sicherheit in Deutschland wächst ungebrochen. Der Branchenverband Bitkom prognostiziert für das laufende Jahr 6,2 Milliarden Euro für Hardware, Software und Services im Bereich IT-Sicherheit. Das wäre im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr noch einmal 10 Prozent mehr. Diese neuen Zahlen nennt Bitkom-Vorstand Udo Littke auf der Nürnberger IT-Sicherheitsmesse it-sa. Die führende IT-Safety- & Securitymesse mit Kongress meldete sich nach einem pandemiebedingt virtuellen Jahr in der analogen Welt zurück. Zu dieser Messe-Ausgabe meldeten sich über 270 Aussteller aus 18 Ländern an. Vor Corona waren es allerdings noch mehr als 750 Aussteller und 15.600 Fachbesucher.
Aktuell machen IT-Dienstleistungen mit der Hälfte des Branchenumsatzes den mit Abstand größten Anteil am Gesamtmarkt aus. Die Ausgaben für IT-Sicherheitssoftware belaufen sich 2021 voraussichtlich auf 2,3 Milliarden Euro. Dieses Segment verbucht auch mit 11,4 Prozent das stärkste Wachstum. Weitere 815 Millionen Euro entfallen laut Bitkom auf spezielle Geräte und Hardware.
Der Bedarf an digitaler Sicherheit beschert der Branche positive Aussichten. Bitkom rechnet bis zum Jahr 2025 mit einem weiteren, durchschnittlichen Wachstume von knapp 10 Prozent auf dann 8,9 Milliarden Euro Umsatz. In dieser Entwicklung spiegeln sich auch die Erfahrungen aus der Corona-Krise wider. Homeoffice und mobiles Arbeiten waren für Hacker und Cyberkriminelle teils lohnenden Angriffsziele. Littke erinnerte in Nürnberg daran, dass sich jedes zehnte Unternehmen durch digitale Angriffe „existenziell bedroht“ sieht.
Die gefühlte Bedrohung der Unternehmen kommt allerdings nicht von ungefähr. Angesichts der beschleunigten Digitalisierung diagnostiziert Norbert Pohlmann noch viel Handlungsbedarf. „Die IT wird nicht sicher genug konzipiert und umgesetzt“, sagt der Vorstandschef des Bundesverbandes IT-Sicherheit (TeleTrusT) in Nürnberg. Denn das starke prognostizierte Wachstum auf 6 Milliarden Euro für IT-Sicherheit reicht nicht aus. Das eigentlich notwendigen Investitionsziel sieht er eher bei 31 Milliarden Euro im Jahr.
br.de, Nürnberger Nachrichten (Paid), heise.de, nue-news: Bitkom: 220 Milliarden Euro Schaden, nue-news: 10 Cybersecurity Startups