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Bei Azubis kein Platz für Rassisten

Azubis positionieren sich gegen Rassismus und Diskriminierung

Klare Kante gegen Rechts: Auch in Nürnberg können sich Azubis und Berufsschüler bei dem Wettbewerb „Die Gelbe Hand“ klar gegen Rassismus und Diskriminierung positionieren. Mit ihren Ideen für ein respektvolles Miteinander und gegen Rassismus können sie beim bundesweiten Wettbewerb auch einen Preis gewinnen. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin. Die Gelbe Hand geht nach französischem Vorbild auf die 1980er Jahre zurück. Damals entstand der der Verein „Mach meinen Kumpel nicht an! – Verein gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus“.

„Wir schlittern gerade ungebremst in einen Fachkräftemangel und da helfen populistische Parolen überhaupt nicht weiter“, so Iris Santoro. Für die Bezirksvorsitzende der IG BAU Mittelfranken steht fest: Wir brauchen und schätzen unsere Kollegen, egal woher sie kommen, denn sie bereichern uns, unsere Arbeit und unser Land.“

Matthias Quent, Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal, warnte jüngst in Nürnberg vor Rechtsextremen, Sie versuchten, Unsicherheit in der Bevölkerung bei der Energiewende für ihre eigenen, antidemokratischen Ziele zu instrumentalisieren. Der Mit-Autor des Bestsellers „Klimarassismus“ sieht etwa das Thema Klimaschutz als Einfallstor für „nationalistischen Chauvinismus, Besitzstandswahrung und sozialpopulistische Anrufung“. Angesichts der nachvollziehbaren Verunsicherung in der ökologischen Transformation komme das Versprechen von Rechtsaußen, `Deutschland, aber normal, so wie es früher war´. Das führe nicht nur zu einem Schaden beim Klimaschutz und damit für die Weltgesellschaft. „Die AfD als Rechtsaußenpartei verfolge darüber hinaus ganz andere, antidemokratische Ziele.“

Wulff zieht Nazi-Parallele

Die klare Kante gegen Rechts von Azubis und Gewerkschaften ist auch deshalb wichtig, weil sich Unternehmer und Verbände auffällig zurückhalten. Das berichtete jüngst auch das Handelsblatt, nach einer enttäuschenden Befragung der Top-Manager der Dax-Konzerne. Deutlich Klartext spricht Ex-Bundespräsident Christian Wulff im Zeit-Interview. In der Ausgabe von morgen sagt er zur Verbindung von Großmolkerei-Chef Müller und AfD-Chefin Weidel: „Er trifft sich mit Frau Weidel, findet sie ganz toll und sagt quasi als „Persilschein“, er habe keinerlei NS-Inhalte gehört.“ Und weiter heißt es „Das war bei Gustav Krupp, Friedrich Flick, August von Finck und anderen deutschen Industriellen ganz genauso, die von Göring und Hitler freundlich und bestimmt über den Tisch gezogen wurden.“

handelsblatt.com: AfD wird zum Standortrisiko (Abo), zeit.de/Wulff zur AfD (Abo), nue-news.de: Vor Bayernwahl – AfD im Trend aber nicht regierungsfähig