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Bayerischer Einzelhandel verdient erneut weniger

Bewegung beim einstigen City-Point

Im ersten Halbjahr 2023 sinkt der preisbereinigte Umsatz im bayerischen Einzelhandel um 3,9 Prozent. Zu diesem vorläufigen Ergebnis kommt das Bayerische Landesamt für Statistik aus Fürth. Schaut man auf die Kassenbons der Geschäfte ohne Kfz-Handel, sieht die Entwicklung ganz anders aus. Die Inflation treibt die Preise nach oben und sorgt für nominal 3,3 Prozent mehr Umsatz.

Die Statistiker aus Fürth nehmen auch einen Fünf-Jahres-Vergleich vor. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 nimmt im ersten Halbjahr 2023 der nominale Umsatz des bayerischen Einzelhandels um ordentliche 28,7 Prozent zu. Der reale, also preisbereinigte Umsatz steigt mit plus 9,6 Prozent ebenfalls. Die Zunahme hinkt jedoch erheblich dem nominalen Umsatz hinterher.

Einmal mehr entpuppen sich Nahrungsmittel als größter Preistreiber. Im „Einzelhandel mit Lebensmitteln“ steigt der nominale Umsatz in Bayern in den ersten sechs Monaten 2023 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 um 7,5 Prozent. Real geht der Umsatz um 5,9 Prozent zurück. Im „Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln“ fällt diese Entwicklung deutlich gemäßigter aus.

In der weiteren Untergliederung des Einzelhandels steigt der nominale Umsatz im stationären Handel um 5,4 Prozent. Real verpufft das Mehrgeschäft und der reale Umsatz geht um 3,3 Prozent zurück. Auffällig ist der Versand- und Internet-Einzelhandel. Nach vielen fetten Jahren sinkt der nominale Umsatz um 0,3 Prozent und der reale Umsatz um 4,9 Prozent.

In der Nürnberger City lässt sich dieser Entwicklung etwa am Niedergang der einstigen Kaufhof-Filiale ablesen. Aber auch sonst fallen in der Altstadt immer wieder geschlossene Geschäfte aus. Auch der einstige Konsumtempel City Point, der einmal als Altstadt Karee auch mit Einzelhandel locken will, steht noch ziemlich verweist da. Hier kommt natürlich auch die Vollbremsung bei Großbauprojekten und die Vorsicht der Investoren hinzu.

HDE will Mut machen

Derweil macht der Handelsverband Deutschland seinen Mitgliedern Mut. Denn morgen startet der Sommerschlussverkauf (SSV). Das war früher mal ein echter Kassenschlager, mit Schlangen vor Geschäften und Kassen. Von diesem Herdenauftrieb ist der mittlerweile freiwillige SSV weit entfernt. „Für Verbraucher lohnt es sich auch in diesem Jahr, im Einzelhandel nach Angeboten Ausschau zu halten“, wirbt der HDE um Käufer. Mit aktuellen Sonderangeboten beteiligen sich in der Regel vor allem Handelsunternehmen aus der Textil- und Bekleidungsbranche. Aber auch viele Baumärkte, Möbelhäuser, Sporthändler und Elektrogeschäfte gehen mit besonderen Angeboten auf ihre Kundschaft zu.

nue-news.de: Bayerns Einzelhandel verliert 2022 real Umsatz