Die NürnbergMesse will in den nächsten fünf Jahren eine klimaneutrale Energieversorgung erreichen. Dafür gab sie nun den Startschuss für eine Photovoltaikanlage mit 21.000 Modulen auf einer Dachfläche der Messehallen von 75.000 Quadratmetern. Mit diesem ersten Bauabschnitt für rund 15 Millionen Euro erreicht sie eine Leistung von rund 9 Megawattpeak. „Es wird die leistungsstärkste Anlage mit staatlicher Beteiligung in Bayern“, freut sich Messechef Roland Fleck. Als Zielbild sieht er ein Hybridkraftwerk mit einer Kombination aus PV-Anlage und LOHC-gestütztem Wasserstoffspeicher. Dann lasse sich die im Sommer geerntete Energie auch im veranstaltungsstarken Winter einsetzen. Eigentlich sollte das Projekt schon im vergangenen Jahr beginnen, um bis Ende 2023 den Grundbedarf an Energie auf dem Messegelände von derzeit 1,25 Megawatt zu decken. Fleck setzt damit auf Nachhaltigkeit als entscheidenden Wettbewerbsfaktor und Energieautarkie.
Für die Stadt Nürnberg, neben dem Freistaat Hauptgesellschafter der NürnbergMesse, ist klar: „Wir sind eine Wasserstoff-Region“, sagt Oberbürgermeister Marcus König. Und Ministerpräsident Markus Söder entwickelt für „Wasserstoff als künftiges Speichermedium Nr. 1“ eine bayerische Vision. Er kündigte für den Freistaat ein Programm an, um nach dem Vorbild von Wunsiedel 50 Wasserstoff-Elektrolyseure zu schaffen. In Zukunft könnte dann die Messe auch die Versorgung umliegender Verbraucher übernehmen.
Die NürnbergMesse veranstaltet im kommenden September zum vierten Mal die junge Kongress-Messe Hydrogen Dialogue. Außerdem ist sie auch Mitglied des Zentrum Wasserstoff Bayern (H2.B) in Nürnberg. H2.B wiederum ist seit Jahresbeginn bei der Vereinigung Hydrogen Europe dabei. Auf diese Weise vertritt sie die über 315 H2-Akteure im Wasserstoffbündnis Bayern und will zum Ausbau der Technologiekompetenz Bayerns bei innovativen Wasserstofftechnologien beitragen. Das Wasserstoffbündnis Bayern ist das größte staatlich initiierte Wasserstoff-Cluster in Deutschland.