Der Albrecht Dürer Airport Nürnberg verliert im zweiten Coronajahr mehr Fluggäste als der Durchschnitt der meisten deutschen Flughäfen. Der Flughafenverband ADV rechnet bundesweit für das Jahr 2021 im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 mit nur 32 Prozent der Passagiere. Das wären rund als 80 Millionen Passagiere an den großen und kleinen Airports in Deutschland. In Nürnberg steigerte der Airport Nürnberg sein Passagieraufkommen letztes Jahr auf rund 1,1 Millionen Fluggäste. Das ist im Jahresvergleich ein Plus von 16 Prozent. Allerdings wird nur etwa ein Viertel des Vorkrisenaufkommens von 2019 erreicht.
Die passagierstärksten Fluggesellschaften waren Corendon Airlines an erster sowie Ryanair und Turkish Airlines an zweiter und dritter Stelle. KLM bot die meisten Frequenzen im Umsteigeverkehr an und flog ohne pandemiebedingte Unterbrechung.
„Für 2022 rechnen wir, je nach Corona-Lage, mit einer deutlichen Erholung der Fluggastzahlen“, so Flughafen-Chef Michael Hupe. Die Hoffnungen richten sich auf den Sommer 2022: Der Airport Nürnberg geht davon aus, dass das Streckenangebot über 60 Ziele umfassen wird, die meisten sind bereits buchbar. Allein Ryanair wird mit zwei stationierten Flugzeugen ab Ende März 27 Ziele anfliegen. Corendon Airlines folgt ebenfalls mit zwei stationierten Flugzeugen und 23 Zielen. Insgesamt fliegen mehr als 20 Airlines den Airport Nürnberg regelmäßig an.
Auch der ADV erwartet einen deutlichen Erholungstrend und hofft bundesweit auf 180 Millionen Passagiere, das wären im Vergleich zu 2019 wieder 72 Prozent der Fluggäste. Gleichwohl rechnet der Verband frühestens im Jahr 2025 mit einer Rückkehr zu den Vorkrisenwerten bei der Passagiernachfrage.
Boomende Luftfracht
Bei der Luftfracht rechnet der Verband für 2022 mit einem deutlichen Wachstum von +5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schon 2021 wuchs die absolute Tonnage wöchentlich. Bis November 2021 lag das kumulierte Cargo-Wachstum bei +18 Prozent. Dieser Trend findet sich auch in Nürnberg. Das Luftfrachtgeschäft verbuchte mit 7.935 geflogenen Tonnen ein Plus von 15 Prozent gegenüber Vorjahr und sogar 2019.