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AFAG: Messegeschäft wieder auf Erfolgskurs

AFAG: Messegeschäft wieder auf Erfolgskurs

AFAG: Messegeschäft wieder auf Erfolgskurs

Mit der siebten Auflage der Retro Classics Bavaria am letzten Wochenende im Nürnberger Messezentrum endete für den Messemacher AFAG das Veranstaltungsjahr. Das Verbraucherevent rund um Oldtimer und Youngtimer lockte fast 16.000 Besucher in die drei Messehallen. Schon im Herbst lockte die Verbrauchermesse Consumenta rund 120.000 Besucher an, um die Angebote von 850 Aussteller zu erkunden. Bei den beiden Messemacher Henning und Thilo Könicke ist die Erleichterung groß, sie sehen das Messegeschäft wieder auf Erfolgskurs. „Nur bei Pest und Corona wurden Messen ausgesetzt“, sagt Thilo Könicke. Er führt gemeinsam mit seinem Cousin Henning seit 2018 die AFAG in dritter Generation.

Die Doppelspitze managt ein Portfolio mit rund 20 Messen und kommt in normalen Jahren auf rund eine halbe Million Besucher und Aussteller. Dafür müssen sie am Puls der Zeit sein und Veranstaltungen wie die Consumenta behutsam weiterentwickeln. „Messen spiegeln das Weltgeschehen wider.“

Nach wie vor habe im digitalen Zeitalter das analoge Messegeschäft seine Berechtigung. „Besucher laufen durch die Messehallen und lassen sich inspirieren.“ Von Ausstellern bekämen die beiden immer wieder die Rückmeldung, dass Verbraucher ohne konkrete Kaufabsicht sich auch schon mal eine neue Küche oder einen Caravan orderten. „Dieses Phänomen kann kein Algorithmus abbilden“, ergänzt Thilo Könicke.

Beide vertrauen im Messegeschäft auf ihre Erfahrung, die sie bereits in Kinderzeiten gesammelt haben. Ihre Väter, die Brüder Heiko und Hermann Könicke, hatten die Kinder schön früh zum Messetreiben mitgenommen. Es stand aber allen Kindern frei, sich für das Messegeschäft zu profilieren und letztlich die Nachfolge anzutreten. „Wir sind mutig“, sagen die beiden Cousins über sich. Sie richten in evolutionären Schritten das 1947 gegründete Traditionsunternehmen neu aus.

Geschäftsausbau in Corona

In Coronazeiten habe sich antizyklisch verhalten und beispielsweise die beiden Nürnberger Fachmessen Stone-Tec und eltec, ein Branchentreff für Elektro- und Energietechnik, von der NürnbergMesse übernommen. Für die erste Stone-Tec 2021 unter AFAG-Regie gab es nur sieben Monate Vorbereitungszeit, für die erste eltec im letzten Jahr waren nur fünf Monate Zeit. Üblicherweise sind allerdings eher zwölf bis 24 Monate im Vorfeld für Ausstellerakquise und Besucherinformation nötig.

„Es war eigentlich nicht machbar, aber man sieht, es geht“, sagt Henning Könicke im Rückblick. Und Cousin Thilo ergänzt: „Unser Vorteil ist die Agilität.“ Die Hierarchien seien flach und bei Bedarf verkaufen auch die beiden Geschäftsführer Standfläche.

In diesem Jahr sicherte sich das Duo die beiden Old- und Youngtimer-Messen Retro Classics in Stuttgart und Nürnberg. Außerdem zieht die AFAG-Weltleitmesse interlift 2025 von ihrem langjährigen Standort in Augsburg nach Nürnberg. Damit folgen die Nürnberger Messemacher dem Wunsch der VFA-Interlift als fachlichem Träger, von Messeplatz Nürnberg aus die Veranstaltung weiter zu entwickeln. Die Schwestermesse The Elevator Show Dubai, eigentlich bereits für 2020 geplant, wird nach zwei Verschiebungen erstmals im nächsten Jahr stattfinden. So lasse sich im Mittleren und Nahen Osten der weiße Fleck für die Branche bereinigen.

Für das laufende Jahr rechnen die beiden Könicke-Cousins mit einem Umsatz von rund 19 Millionen Euro, der läge damit in etwa auf dem Niveau vom Vorjahr. Die AFAG beschäftigt unverändert rund 70 Mitarbeiter.

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Beitragsbild: Geschäftsführer-Duo in dritter Generation: Henning (li.) und Thilo Könicke