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Wasser in die grüne Wasserstoffstrategie

H2.B: Wasserstoff-Werbung auf IAA

Deutschland setzt für eine erfolgreiche Energiewende auf eine grüne Wasserstoffstrategie auf Basis erneuerbarer Energien. Der Energieträger H2 stehe für Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit. Doch derzeit herrscht noch das Henne-Ei-Problem. Hohe Kosten für Herstellung und Infrastruktur behindern klimaneutrale Wasserstoff in industriellen Prozessen. Ohne diese Nachfrage im großen Maßstab sind aber auch die Investitionen zum Einstieg ein hohes Risiko. Nun kommt zusätzlich Wasser in das schöne Bild von der grünen Wasserstoffstrategie.

In der FAZ ist zu nachzulesen, dass mit Blick auf Europa „die Wasserstoffwelt bunt ist“. Das schreiben die FAU-VWL-Professorin und Wirtschaftsweise Veronika Grimm und Kirsten Westphal, die das Projekt „Geopolitik der Energiewende – Wasserstoff“ der Initiative Get H2 leitet. Sie verweisen auf den „gelben“ Wasserstoff der EU-Wasserstoffstrategie aus dem existierenden Strommix. Frankreich könne „roten“ Wasserstoff aus Atomstrom erzeugen, die Niederlande oder Großbritannien setzten zunächst auch auf „blauen“ Wasserstoff aus Erdgas. „Türkiser“ Wasserstoff aus Pyrolyse ist in der Erprobung. Die beiden Südländer Spanien und Portugal stehen als Exporteure von „grünem“ Wasserstoff in den Startlöchern.

Für die beiden Gastautorinnen steht als nächsten Schritt eine EU-zentrierte Strategie an. Räumliche Nähe, gemeinsames Recht und vorhandene Infrastrukturen wären die Grundlage für künftige Technologieexpertise und Wettbewerbsfähigkeit. Auf dem langen Weg zum grünen Wasserstoff dürfe man nicht „die Berührungsängste mit der bunten Farbpalette des Wasserstoffs weiter pflegen“. Und sie formulieren auch einen klaren Auftrag: „Die Kunst besteht darin, klimapolitische, industriepolitische und geopolitische Interessen zusammen zu denken, aber am Ende global die Klimaziele zu erreichen.“

faz.net (Paid), Bundesforschungsministerium: Nationale Wasserstoffstrategie