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Wandel ist die Zukunft des Handels

Auszeichnungen als „Zukunftshändler Mittelfranken“ der IHK Nürnberg

Die diesjährigen Auszeichnungen als „Zukunftshändler Mittelfranken“ der IHK Nürnberg geht an die Fürther Seifenmanufaktur Schleicherei, den Almo Mentruationsladen aus Gunzenhausen und an das Fürther Bekleidungsgeschäft Raimar Bradt. Damit würdigt die Kammer Konzepte, die den digitalen Wandel gestalten und erfolgreich auf die veränderten Einkaufsgewohnheiten der Kundschaft reagieren.

Demnach hat sich die Schleicherei mit handgesiedeten Seifen bis hin zu Badesalzen stationär mit Laden sowie mit einem eigenen Online-Shop positioniert. Die Produkte lassen sich auch personalisieren und individuell gestalten. Für Kinder bietet Inhaberin Susanne Schleicher erlebnisreiche Workshops.

Stefanie Wagner bietet in ihrem Menstruationsladen Almo Stoffbinden, Slipeinlagen, Periodenslips, Menstruationstassen und Schwämmchen an. Sie lässt alle Stoffprodukte regional aus zertifizierter Bio-Baumwolle produzieren. Für die Tage ohne Blutung gibt es etwa Bücher über Menstruation, Aufklärung, Weiblichkeit und Schwangerschaft. Damit habe Wagner Themen wie Menstruation und Geburt aus der Tabuzone geholt. Der kleine Laden ist auch auf Messen und online präsentiert.

Raimar Bradt beschreibt sein Sortiment salopp mit „Mode, Nachhaltigkeit und geiler Scheiß“. Seine Damen- und Herrenmode sowie Accessoires setzen auf Qualität, traditionelles Handwerk, Nachhaltigkeit, Authentizität und „Made in Germany“. Sein Antrieb seien die Liebe für ausgewählte Stoffe und hochwertige Materialien sowie der persönliche Kontakt zu den Menschen, die hinter den Produkten stehen. Auf diese Weise gelinge es ihm, dass man als Kunde kommt und als Freund geht.

Der attraktive Einzelhandel in den Innenstädten ist allerdings unter Druck. Das zeigt der verwaiste Kaufhof oder der gescheiterte Karstadt-Nachfolger Aachener im Frankencenter. Eckerle hat sich aus der City verabschiedet, Juwelier Paul gibt nach 126 Jahren auf. Die Gründe liegen längst nicht nur in den mächtigen Online-Vertriebskanälen.

Ein Tiefpunkt im Einkaufsverhalten ist das vermeintlich billige Einkaufen. Es kann schon mal mit minderer Qualität, unerwünschten Produktionsbedingungen oder Gesundheitsgefahren einhergehen. Bei der Aufsicht der Behörden der Paketflut aus China geht es nur in Tippelschritten voran.

Ein weiterer Tiefpunkt steht Ende November mit dem Black Friday oder der Black Week bevor. Laut der Beratung PwC wollen dann 83 Prozent der Deutschen auf Schnäppchenjagd gehen. Im Schnitt wollen Verbraucher dann 277 Euro ausgeben, ein paar Euros weniger als im Vorjahr. Mehr als zwei Drittel des Black-Friday-Budgets fließt in Online-Einkäufe. Nur jeder vierte Euro ist für Einkäufe im stationären Geschäft vorgesehen.