Die Projektgesellschaft Gerch Nürnberg The Q 1 hat ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt. Hier ist die Revitalisierung des einstigen Quelle-Versandhauses gebündelt. Zuvor waren nur die Dachgesellschaften des Düsseldorfer Entwicklers Gerch Group in Schieflage geraten. Noch Anfang letzter Woche besuchte Nürnbergs Oberbürgermeister Markus König die Baustelle. Dort soll ja eigentlich ein neues Behördenzentrum mit 400 Mitarbeitern im nächsten Jahr seine Pforten öffnen. Nach dem Orttermin mit Gerch Gruppe und Sanierungsexperten zeigte er sich noch optimistisch: „Wir teilen ihre Zuversicht, dass die Projekte und damit auch The Q in Nürnberg fertiggestellt werden.“ Doch nun sind die Verhandlungen mit einem institutionellen Investor gescheitert, die eine weitere Fortführung und Fertigstellung des ersten Bauabschnitts außerhalb einer Insolvenz ermöglicht hätten.
Außerdem hätte die Bayerische Versorgungskammer (BVK) als Käufer des Gewerbeabschnitts seine Zahlungen fortsetzen müssen. Die BVK investierte 2020 für den rund 60.000 Quadratmeter großen gewerblichen Teil rund 300 Millionen Euro als Forward-Deal. Doch die Überweisungen sind an den Baufortschritt gekoppelt. Laut Handelsblatt habe die BVK eine vorläufige Überzahlung der Kaufpreisraten festgestellt. Sie habe auch die Erschließungskosten für das Grundstück bezahlt, obwohl das Sache von Gerch war.
Derzeit ist die Baustelle abgeriegelt. Doch die Immobilienzeitung spekuliert, ob nicht der Münchner Entwickler Accumulata den Gewerbepart übernimmt und die Bauarbeiten für die BVK fertigstellt. Die Accumulata Real Estate Group bekam Mitte letzten Jahres das Management Mandat für den gewerblichen Teil der Quartiersentwicklung. Bislang war es Aufgabe der Münchner, die Projektentwicklung bis zur Fertigstellung aktiv zu begleiten. Danach sollte sie das Management des Gewerbetrakts übernehmen.
iz.de/the-q-ist-pleite (Abo), handelsblatt.com (Abo), nue-news.de: Quelle-Revitalisierer Gerch auch insolvent