Das Geschäftsmodell der Nürnberger UniVersa zahlt sich für das Unternehmen erneut aus. Andere Versicherer geraten insbesondere durch eine defizitäre Kfz-Sparte unter Ertragsdruck oder schreiben deshalb gar rote Zahlen. Bei einer nichtrepräsentativen Stichprobe rangiert die UniVersa bei Check 24 auf Platz 41 der Anbieter für eine Autopolice. Dafür fällt vorläufigen Zahlen zufolge 2024 das Geschäftsergebnis nach Steuern mit 101,5 Millionen Euro solide aus (Vorjahr: 138,7 Mio. Euro). Die UniVersa Versicherungsunternehmen steigerten die Bruttobeiträge um 4,4 Prozent auf 945,4 Millionen Euro.
„Erfreulich ist, dass wir im fünften Jahr in Folge in allen drei Unternehmen zulegen und unseren kontinuierlichen Wachstumskurs fortsetzen konnten“, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Baulig. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen stieg leicht auf 217,6 Millionen Euro (Vorjahr: 215,3). Das sei der zweithöchste Wert in der Unternehmensgeschichte.
In der UniVersa Krankenversicherung konnten im vergangenen Geschäftsjahr die gebuchten Bruttobeiträge um 4,1 Prozent auf 760,2 Millionen Euro gesteigert werden. Die Eigenkapitalquote des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit ist mit 33,8 Prozent auf einem weit überdurchschnittlichen Wert stabil geblieben. Das Neugeschäft zog deutlich an. „Immer mehr freiwillig gesetzlich Krankenversicherte suchen derzeit bei Rekordhöchstbeiträgen von knapp 1.200 Euro pro Monat nach Alternativen“, erklärte Baulig. Die private Krankenversicherung sei mit garantierten und frei wählbaren Leistungen ein verlässlicher Partner.
In der Lebensversicherung konnte die uniVersa ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 6,1 Prozent (Markt: 2,6) auf 155,1 Millionen Euro. „Besonders erfreulich war der erneut hohe Zuwachs bei den laufenden Beiträgen, die um 5,6 Prozent anstiegen“, erläuterte der Vorstandschef weiter. Der Markt habe hier ein Minus von 0,2 Prozent zu verzeichnen. Das Geschäft mit Einmalbeiträgen zog um 11,3 Prozent an. Wachstumstreiber waren nach wie vor die fondsgebundene Rentenversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Die UniVersa Allgemeine betreibt das Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung. Die Beitragseinnahmen konnten um 5 Prozent auf 30,1 Millionen Euro gesteigert werden. Im Neugeschäft wurde vor allem die Kfz-Versicherung stark nachgefragt. Mit einem Beitragsanteil von 34,3 Prozent bleibt die Unfallversicherung der bedeutsamste Versicherungszweig. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle stiegen um 5,9 Prozent (Markt: 6,4).
Stabile Beschäftigung
Kontinuierliches Wachstum, positive Ergebnisse und eine ausgezeichnete Eigenkapitalausstattung sind ein Garant für sichere Arbeitsplätze. „Dies ist in der momentanen Wirtschaftslage nicht selbstverständlich“, betonte Baulig. Neues Personal zu finden sei in Zeiten des Fachkräftemangels nicht einfach. Insofern ist es erfreulich, dass die uniVersa in den letzten beiden Jahren rund 50 neue Auszubildende und dual Studierende sowie mehrere Ausbildungsgruppen im Leistungsmanagement der Krankenversicherung integrieren konnte. Im Innendienst waren zum Bilanzstichtag bei der UniVersa weiterhin stabil 830 Mitarbeiter beschäftigt, davon 763 in der Unternehmenszentrale in Nürnberg. Zudem befanden sich 62 Nachwuchskräfte in Ausbildung oder einem dualen Studium.
Bei der Digitalisierung sieht sich die UniVersa auf einem guten Weg. Im vergangenen Jahr wurde das Kundenportal ausgebaut und der digitale Service verbessert. Zudem schreitet der papierlose Austausch mit Vertriebspartnern weiter voran. „E-Health, Automatisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen, Schutz vor Cyberrisiken sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz in verschiedenen Use Cases sind ebenfalls wichtige Schlüsselthemen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagte Baulig. Von der Politik fordert er, dass der angekündigte Bürokratieabbau tatsächlich möglichst schnell umgesetzt wird. Dies gilt vor allem für überbordende Berichtspflichten und zunehmende gesetzliche Anforderungen. Sie binden immer mehr Ressourcen und brächten wenig Nutzen für Versicherte und Verbraucher.