Bis vor kurzem inszenierte sich die UDI aus Roth bei Nürnberg als führender Anbieter für Öko-Energiebeteiligungen. Das Motto „Grünes Geld. Saubere Rendite“ versprach Privatanlegern „ökologisch sinnvolle Kapitalanlagen und solide Renditen“. Doch mit der Insolvenz einer Anlagetochter der Reihe UDI Energie Festzins droht grünen Kapitalanlegern nun der Totalverlust. Wie das Handelsblatt.de schreibt, forderte UDI rund 7.000 Anleger auf 87 Prozent ihres Geldes zu verzichten. Das Geld sei laut UDI-Geschäftsführer Rainer Langnickel „akut ausfallgefährdet“.
Grund für das Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung ist die Warnung des staatlichen Finanzaufsehers BaFin. Demnach hat die UDI Energie Festzins VI ein Einlagengeschäft ohne Erlaubnis betriebene. Die Behörde ordnete an, die angenommenen Gelder unverzüglich und vollständig zurückzuzahlen. Denn der Bundesgerichtshof hatte zuvor die vertraglichen Anforderungen für sogenannte Nachrangdarlehen verschärft. Eine qualifizierte Nachrangklausel in den Verträgen genügt den Kriterien des BGH nicht.
Bislang hat die BaFin im Mai die Abwicklung des Einlagengeschäfts von der UDI Energie Festzins VI, UDI Energie Festzins III und UDIEnergie Festzins VII angeordnet. Das Handelsblatt vermutet bei den 13 UDI Energie Festzins-Töchtern ein eingesammeltes Kapital von rund 100 Millionen Euro.
Laut Nordbayern.de versprach das vor 20 Jahren von Georg Hetz gegründete Anlagehaus für Investments in erneuerbare Energien Zinsen von fünf bis neun Prozent – zusätzlich zur Rückzahlung des eingezahlten Kapitals. Das entpuppt sich derzeit wohl als Luftnummer. Eine Rückabwicklung sei derzeit „nicht umsetzbar“, zitiert das Nachrichteportal einen UDI-Sprecher. Die Gelder sind langfristig beispielsweise in Solar- oder Biogasanlagen gebunden.
Das Te Management hatte 2018 die UDI-Gruppe übernommen. 2020 ging UDI an die Dalasy Beteiligungs- und Kapitalmanagement von Rainer Langnickel.
handelsblatt.com, nordbayern.de
Beitragsbild: UDI-Logo aus besseren Zeiten