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Trotz oder wegen Pandemie: Mehr Neugründungen

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Das Bayerische Landesamt für Statistik bilanziert für das Pandemiejahr 2020 94.000 Neugründungen. Das sind 5,6 Prozent mehr als im Jahr 2019. Den neu gegründeten Gewerbebetrieben stehen fast 72.000 vollständige Aufgaben gegenüber. Somit verbuchen die Statistiker im Saldo rund 22.000 Gründer mehr.

Im Jahresverlauf gab es allerdings wechselhafte Trends. Im März zeigen die Zahlen einen pandemiebedingt deutlichen Rückgang. Ab Mai stieg die Unternehmerlust sprunghaft an und erreichte in den Monaten Juli und Oktober 2020 zwei Höhepunkte.

Vier von fünf Gründungen starteten im vergangenen Jahr als Einzelunternehmen. Zu dieser Entwicklung trugen besonders im zweiten Halbjahr Frauen bei. Die neuen Betriebe gehören vor allem in die Sparte Handel. Auffällig waren auch zahlreiche Neugründungen in Wirtschaftsgruppen, die mit dem Nähen von Masken, dem Herstellen von Visieren und der Installation von Trennwänden in Verbindung gebracht werden können.

In wirtschaftlich starken Zeiten nimmt die allgemeine Gründerlust ab. Daraus lässt sich ableiten, dass die Corona-Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit die eigene Selbstständigkeit eher befeuert. Gegründet wird nicht trotz, sondern wegen der Krise, berichtet auch der BR. Der zitiert in diesem Zusammenhang Georg Metzger von der KfW: „Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist sehr stark vom Arbeitsmarkt abhängig, stärker als in anderen Ländern.“

br.de