Die Sparkasse Nürnberg schlägt sich typisch für die Branche durch das Corona-Jahr 2020. Einerseits treiben wachsende Einlagen und Kredite die Bilanzsumme nach oben. Andererseits belasten die Nullzinsstrategie der EZB, ein schrumpfendes Provisionsgeschäft und die hohen Kosten einer Filialbank den Ertrag.
Zum Jahresende legten die Kreditbestände um fast 8 Prozent von 7,6 Milliarden Euro zu. Auf der Einlagenseite verbuchte das Geldinstitut ein Plus von 6 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg um 6 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro.
Im Firmenkundengeschäft war das gewerbliche Kreditgeschäft insbesondere im Bereich der Immobilienfinanzierung ein Treiber. Wegen coronabedingten Engpässe in den Unternehmenskassen stellte die Sparkasse über 600 Corona-Kredite in Höhe von rund 100 Millionen Euro bereit. Zusätzlich bewilligten die Banker 800 Tilgungsaussetzungen.
Auch im Geschäft mit Privatkunden sorgten vornehmlich Baufinanzierungen für ein zweistelliges Wachstum bei den Darlehenszusagen. Mangels Alternative erhöhten die Verbraucher ihre Einlagen um 6 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Den verteuerten Kontomodellen stellte die Sparkasse einen den Hausbank-Treuebonus gegenüber. Wer mehr Produkte bei der Nürnberg Sparkasse nutzt, erhält einen Rabatt auf das Girokonto.
Leicht verringerte Sach- und Personalkosten konnten das Minus bei Zinsüberschuss und Provisionen nicht ausgleichen. Zudem drückten Rückstellungen und Steuernachzahlungen den Jahresüberschuss. Er halbierte sich fast von zuvor 19,7 Millionen Euro auf 10,4 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Die Sparkasse Nürnberg ist mit rund 420.000 Privat- und Geschäftskunden Marktführer in der Region. Die Zahl der Mitarbeiter sank leicht um 33 auf 1.688 Mitarbeiter. Sie war weiterhin im Stadtgebiet der Frankenmetropole und im Landkreis Nürnberger Land mit 107 Standorten, davon 71 Geschäftsstellen, präsent.
Nürnberger Nachrichten (Paid)