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Geschäftsjahr der Sparkasse durchwachsen

Einlagen der Sparkasse Nürnberg erhöhten sich 2024 auf 10,3 Milliarden Euro

Verbraucher aus Nürnberg und dem Nürnberger Land gehörten im vergangenen Jahr eher zum „Team Vorsicht“. Das trifft zumindest für die Kunden der Sparkasse Nürnberg zu, wie die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr der Marktführerin in der Region zeigen. Zwar machte die Inflation von stattlichen 5,9 Prozent im Jahr 2023 einen deutlichen Sprung nach unten auf 2,2 Prozent. Zugleich legten die Reallöhne. Doch Privatleute mit fast 302.000 Konten bei dem Geldhaus halten angesichts einer unsicheren Lage ihr Geld zusammen. Zusammen mit Unternehmen erhöhten sie 2024 ihre Einlagen um 6,3 Prozent auf insgesamt 10,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig hielten sich Verbraucher beim Kauf auf Pump zurück. Der Kreditbestand bei der Sparkasse gegenüber Privatpersonen sank leicht um 26 Millionen Euro. Dafür gibt es in der Wirtschaft wohl wieder mehr Zuversicht. Die Kundenforderungen stiegen um 1,2 Prozent auf insgesamt 8,2 Milliarden Euro.

Der Bestand an Wohnungsbaukrediten blieb mit 3,47 Milliarden Euro konstant. Im letzten Jahr war bei den Immobilienpreisen von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau die Rede. Aus Interessentensicht lässt sich aber der Traum von der eigenen Immobilie kaum ohne Erbschaft oder sonstiger Finanzspritze aus einem Doppeleinkommen finanzieren. Daher war selbst die Sparkassen Nürnberg über ihre steigende Immobilienvermittlung positiv überrascht. Vor allem Bestandsimmobilien sorgten flankiert von gesunkenen Bauzinsen dafür, dass 353 Objekte vermittelt wurden. Das waren 17 Prozent mehr als im Vorjahr und bescherte eine Bestmarke bei der Maklercourtage.

Hinzu kommt unter anderem ein verdoppelter Absatz bei Lebensversicherungen. So erhöhte sich der Provisonsüberschuss deutlich. Dafür ging der Zinsüberschuss zurück. Der Personalaufwand für die 1.576 Mitarbeiter (plus 32) – davon 109 Auszubildende (2023: 91) – ging vor allem aufgrund der Tariferhöhungen nach oben. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ging gegenüber 2023 spürbar zurück und liegt im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Zum Jahresende weist die Sparkasse Nürnberg einen Jahresüberschuss von 22,3 Millionen Euro aus (2023: 22,2 Mio. Euro).

Der Ausblick 2025 setzt auf die Vorsorgelust an den Kapitalmärkten. Als Alternative zum klassischen Wertpapierdepot bietet die Sparkasse Nürnberg verstärkt aktiv ETF-Sparpläne an. Das war allerdings noch kurz vor dem Trumpschen Liberation Day, der die Börsen rund um den Globus auf Talfahrt schickte.

Dafür könnte die kritische Haltung zur US-Politik für einen unerwarteten Schub für die europäische Zahlungslösung Wero sorgen. Nach vielen gescheiterten Versuchen eine Alternative zu PayPal & Co. zu schaffen, könnte nun ein Schwung in der Breite kommen. Immerhin ist Tesla-Chef Musk, der einst den Online-Zahlungsdienstleister mitfinanziert hatte, durch sein DOGE-Engagement deutlich in die Kritik geraten. Wero ist ein Zahlverfahren der European Payments Initiative (EPI) für zunächst Verbraucher und löst in Deutschland etwa Giropay ab. Außerdem ist die Sparkassen-App Kwitt ab. Im Laufe des Jahres 2025 öffnet sich Wero auch zum online bezahlen.

Zum Monatsbeginn trat im Sparkassenvorstand Reiner Dintenfelder die Nachfolge von Matthias Benk an, der planmäßig in den Ruhestand ging. Dintenfelder kam von der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt nach Nürnberg. Die Position des Vorstandsvize übernahm zum 1. April Firmenkundenvorstand Matthias Wittmann.