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Schwabach und Urban Lab wollen „Blauen Kompass“

Schwabach und Urban Lab Nürnberg könnten das Rennen machen

Der Bundespreis Blauer Kompass ist die höchste staatliche Auszeichnung für Projekte zur vorbildlichen Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise. In diesem Jahr könnten bei der fünften Auflage die Stadt Schwabach in der Kategorie Kommune und das Nürnberger Urban Lab in der Kategorie Private und kommunale Unternehmen das Rennen machen. Die beiden regionalen Vertreter haben sich unter mehr als 300 Bewerbungen für die Endauswahl unter 20 hervorragenden Projekten positioniert.

Mit dem sogenannten Digitalen Zwilling der Stadt Schwabach lässt sich etwa der örtliche Katastrophen- und Klimaschutz digital simulieren. Als Folgen des Klimawandels droht etwa verstärkt Extremwetter. Schwabach kann nun mit dem Tool die Resilienz bei Starkregen in Sachen Überschwemmungsgebiete und gefährdete Keller überprüfen. Der Freistaat förderte das Finalisten-Projekt im Rahmen der Initiative „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“.

Das Urban Lab Nürnberg will mit seinem Klimaschutzprojekt „Was wäre, wenn …?“  gewinnen. Das Projekt erprobt und experimentiert mit Ideen für eine klimaresiliente Stadt. Dabei ist die Stadtgesellschaft aufgerufen, Antworten etwa auf tropische Sommernächte und Wassermangel zu entwickeln.

Ziel des Wettbewerbs „Blauer Kompass“ ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise in Deutschland zu präsentieren. Dabei geht es zum Beispiel um Hitze, ⁠Dürre⁠ und ⁠Starkregen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für jedes prämierten Projekt in fünf Kategorien verbunden.

Best-Practice-Projekt zum Nachahmen

„Die fortschreitende Klimakrise macht konsequenten ⁠Klimaschutz⁠ und konsequente Klimaanpassung zur zentralen Jahrhundertaufgabe“, sagt Bettina Hoffmann, Staatssekretärin im Umweltministerium. „Auch Bundesländer, Kommunen, Unternehmen, Forschung und Zivilgesellschaft sind gefragt, im Sinne einer gemeinschaftlichen Aufgabe zur Klimaanpassung beizutragen.“ Und die Vizepräsidentin des Umweltbundesamts, Lilian Busse, ergänzt mit Blick auf die nominierten Projekte als ‚best practices‘-Beispiele: „Solche Projekte regen zur Nachahmung an und zeigen, dass die Anpassung an den Klimawandel bereits jetzt eindrucksvoll gelingen kann.“ Der Preisträgerprojekte werden am 19. September 2024 während der Woche der Klimaanpassung in Berlin ausgezeichnet.

Die Zeit drängt: Die EU hat das Ziel „Fit für 55“ ausgegeben. Demnach sollen bis 2030 – das ist in gerade knapp mal sechs Jahren – die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent senken.

Beitragsbild: Umweltbundesamt