Für eine Wissensgesellschaft die an Fachkräftemangel leidet, ist die Bilanz ernüchternd. 2021 endete die Schulzeit für rund 47.500 Schüler an allgemeinbildenden Schulen ohne Schulabschluss. Mit den Schülern ohne Abschluss versagt die Schule bei ihrem gesellschaftlichen Bildungsauftrag. Laut des Statistischen Bundesamts (Destatis) entspricht der Anteil ohne sogenannten Ersten Schulabschluss (Hauptschulabschluss) 6,2 Prozent. Im Vorjahr hatte dieser Anteil bei 6 Prozent gelegen, 20 Jahre zuvor bei knapp 9,6 Prozent.
Junge Menschen ohne einen Schulabschluss bekommen vergleichsweise schlecht einen Ausbildungsplatz. Nur grob ein Viertel von ihnen bekam einen Lehrvertrag. Von den 122.000 Personen mit Hauptschulabschluss schlossen 112.000 einen Ausbildungsvertrag neu ab.
Mit einem Abitur in der Tasche verließen mehr als ein Drittel (263.000 Abschlüsse) ihre Schule. Die meisten Absolventen starteten mit einem Realschulabschluss (334.000 Abschlüsse) in die Berufswelt.
Die Bertelsmann Stiftung stellt zudem soziodemographische Auffälligkeiten fest. In der Gruppe der Jugendlichen, die zum Ende ihrer Pflichtschulzeit keinen Schulabschluss haben, befinden sich mit 60 Prozent mehr Jungen als Mädchen. Zudem sind junge Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft fast dreimal so oft vertreten wie Gleichaltrige mit deutscher Staatsangehörigkeit. Im Vergleich der Bundesländer schneidet Bayern vergleichsweise gut ab. Im Freistaat sind es 5,1 Prozent aller Abgänger, in Bremen verlassen mit 10 Prozent fast doppelt so viele die Schule ohne Abschluss.