Zum Inhalt springen

Schaeffler dampft Automotive-Sparte ein

Schaeffler dampft Automotive-Sparte ein

Der Herzogenauracher Zuliefererkonzern Schaeffler dampft bis 2026 seine Automotive-Sparte ein. Weil die Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität schneller als erwartet vorankommt, streicht das Management weltweit 1.300 Stellen. Davon finden sich in Deutschland rund 1.000 Jobs. Sie sollen im Wesentlichen in Ingolstadt und Morbach ohne Kündigungen sozialverträglich verschwinden. Hier fertigt Schaeffler ausschließlich Komponenten für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Ziel ist es, in der Sparte Automotive Technologies die Fixkosten und die Überkapazitäten zu reduzieren. Schaeffler rechnet dadurch mit einem Einsparpotenzial von rund 100 Millionen Euro pro Jahr. Dem steht ein Einmalaufwand von rund 130 Millionen Euro gegenüber. Denn auch die Automobilhersteller specken ihre Entwicklungsaktivitäten für Verbrenner kontinuierlich ab.

Im mittelfränkischen Herzogenaurach betrifft es den wettbewerbsintensiven Lagermarkt sowie Forschung und Entwicklung für Verbrennungsmotoren. Zusätzlich dünnt Schaeffler Verwaltungsstellen in den Zentraleinheiten der Gruppe aus. Dafür investiert der Familienkonzern in sein Kompetenzzentrum für Wasserstoffaktivitäten. Zusätzlich profitiert die Entwicklung von Komponenten und Systeme für die E-Mobilität. Für den Standort Gunzenhausen sieht der Vorstand die Zukunft als künftiges Werk für den Bereich Automotive Aftermarket. Bereits heute produziert der Standort größtenteils für das Handelsgeschäft.

In den ersten neun Monaten legte der Spartenumsatz der Automotive Technologies währungsbereinigt um 7 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zu. Neben einem starken Volumenanstieg gab Schaeffler auch die stark gestiegene Beschaffungskosten erfolgreich weiter. Für das Gesamtjahr rechnet die Gruppe unverändert mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um 6 bis 8 Prozent. Aktuell beschäftigt Schaeffler weltweit noch 82.700 Mitarbeiter.

handelsblatt.com, br.de, nue-news.de: Schaeffler steigert Umsatz um fast 10 Prozent

Betragsbild: Schaeffler