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Rödl & Partner wächst unbeirrt weiter

Rödl & Partner wächst unbeirrt weiter

Die Nürnberger multidisziplinäre Kanzlei Rödl & Partner wächst auch 2022 unbeirrt weiter. Der Umsatz kletterte rund um den Globus um fast 11 Prozent auf 589 Millionen Euro. Damit haben die Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ihr Honorarvolumen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Außerdem legen die Einnahmen Jahr für Jahr trotz Turbulenzen durch Corona, China-Lockdown oder Inflation kontinuierlich zu. Das spricht für ein konjunkturunabhängiges Geschäftsmodell, dass sowohl in guten wie in schlechten Zeiten gut funktioniert.

Im vergangenen Jahr seien die Sanierungsteams – von einem niedrigen Niveau -stark gewachsen, kommentiert Christian Rödl, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Allerdings: „Vieler unserer Mandanten geht es sichtbar gut.“ Rödl & Partner hat einen starken Fokus bei den Mandanten auf weltweit aktive Mittelständler. Es finden sich aber auch Dax-Unternehmen oder das Traditionsunternehmen Viessmann auf der Referenzenliste. Zuletzt übernahm die Kanzlei das Mandat für die gebeutelte Adler Real Estate, die fast ein Jahr ohne Wirtschaftsprüfer dastand. 2022 sorgen neue Mandate und ein wachsenden Bestandsgeschäft in Deutschland für ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 336 Millionen Euro.

Auf Platz 2 im Länderranking folgen die USA. Hier bauen die Mandanten aus Deutschland ihre Präsenz weiter aus. Sie investieren mit Begleitung von Rödl & Partner in zusätzliche Standorte oder planen erstmals ein US-Werk. So folgen deutsche Zulieferer etwa den Plänen eines deutschen Automobilriesen, ein Batteriewerk in Nordamerika zu bauen.

Niedrige Energiepreise sowie teils üppige US-Förderungen sind das eine. Auf der anderen Seite stockt das Chinageschäft. Nach der langen Null-Covid-Strategie mit gehemmten Reisemöglichkeiten und unterbrochenen Lieferketten im Reich der Mitte „sind die Mandanten vorsichtig geworden“. Dafür verzeichnet die Kanzlei ein „sehr starkes Wachstum in Indien als weiteres Standbein“ sowie in den aufstrebenden Volkswirtschaften, wie Vietnam, Indonesien und Thailand. Durch den Verkauf des Ländergeschäfts in Russland sinkt die globale Präsenz auf 49 Länder mit immerhin 105 eigenen Standorten.

Fehlende Mitarbeiter als Wachstumsbremse

Die Zahl der Mitarbeiter erhöht sich zum Jahresende weltweit um 400 auf 5.466. Von den 2.120 Beschäftigten in Deutschland arbeitet mit 1.054 die Hälfte in Mittelfranken. Der Löwenanteil findet sich an den beiden Standorten in Nürnberg, jeweils 30 Mitarbeiter haben ihren Sitz in Fürth bzw. Ansbach. Ähnlich wie in anderen Ländern ist auch in Deutschland die Zahl der offenen Stellen hoch. „Wir könnten aktuell in Deutschland 200 Leute einstellen, die zu unserem Haus passen“, sagt Rödl. Die Personallücke „ist eine Wachstumsbremse“. Man müsse mittlerweile gut überlegen, welche Mandate man noch annehmen könne.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Rödl & Partner erneut mit einem stabilen Wachstum. Ein großer Wachstumstreiber ist neben dem klassischen Beratungs- und Prüfgeschäft das Thema ESG (Environmental, Social, Governance) mit der Verpflichtung zur EU-konformen Nicht-Finanziellen-Berichterstattung. Die Lieferketten-Compliance erfasst zudem bereits den Mittelstand.

nue-news.de: Rödl-Index sieht steigende Stimmung deutscher Weltmarktführer

Beitragsbild: 2022

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