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Onlinehändler erhalten jede siebte Bestellung zurück

15 Prozent der Online-Waren als Retoure zurück

15 Prozent der online bestellten Waren kommen als Retoure zurück zu den Betreibern von Online-Shops. Das berichtet der Digitalverband Bitkom in Bezug auf eine Befragung von mehr als 500 Handelsunternehmen in Deutschland. Darunter waren 200 Einzelhändler, die teilweise oder ausschließlich im Internet verkaufen. Der boomende Vertriebsweg – durch Corona und Lockdown weiter befeuert – zeigt immer deutlicher seine unangenehme Seite.

Von `Schrei vor Glück!´ ist daher aus Handelssicht nicht unbedingt die Rede. Für die Versender werden Retouren zunehmend zum Problem. Bei fast jedem zweiten Online-Einzelhändler nehmen die Rücksendungen ein solches Ausmaß an, dass sie das Geschäft belasten. Mehr als die Hälfte berichtet von steigenden Kosten durch Rückgaben. „Für die Onlinehändler bedeuten Retouren einerseits einen Umsatzverlust und andererseits zusätzliche Personal- und Prozesskosten. Für die Umwelt führen Retouren zu mehr CO2-Ausstoß durch zusätzliche Lieferwege und mehr Verpackungsmüll“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

15 Prozent der Online-Waren kommen als Retoure zurück
Retouren belasten Online-Versender finanziell immer mehr. Auch mit nachhaltigen Wirtschaften hat die Rücksende-Flut nichts zu tun. Hinzu kommt die Produktvernichtung.

Der Bitkom sieht einen Ausweg in digitalen Technologien wie KI, Big Data oder Virtual Reality. „Damit können Kaufentscheidungen zuverlässiger getroffen werden“, hofft Rohleder. So lässt sich etwa Kleidung virtuell anprobieren, Möbel können ins Wohnzimmer projiziert werden. Außerdem analysiert mittlerweile eine KI die Ursachen für Retouren genau. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Retoure.

Retouren für die Müllkippe

Die Forschungsgruppe Retourenmanagement der Uni Bamberg monierte darüber hinaus schon vor zwei Jahren einen weiteren Aspekt im Online-Handel. Deren Untersuchung zu folge landeten knapp vier Prozent der zurückgesandten Ware in der Tonne. Das summierte sich im Jahr auf etwa 20 Millionen Artikeln. Als Hauptgrund nannten die Forscher, dass bei über der Hälfte der entsorgten Artikel eine Wiederaufbereitung nicht möglich war. Bei etwa einem Viertel der Retouren erfolgte die Vernichtung aufgrund Vorgaben der Marken- und Patentinhaber.

tagesschau.de, nue-news: UBA-Klimabilanz von Online- und Ladenkauf  

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