Die Ansbacher Oechsler-Gruppe verbucht im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Umsatzrückgang. Wie das Portal Nordbayern berichtet, sank der Konzernumsatz um 20 Prozent auf 378 Millionen Euro. Insbesondere der global flaue Automarkt wegen der Materialknappheit macht Oechsler zu schaffen. Wie es weiter heißt, steht die Sparte Automotive für rund drei Viertel des Umsatzes. Die weltweit aktive Gruppe mit drei mittelfränkischen und weltweit sieben Produktionsstandorten ist in den Geschäftsfeldern Automotive, Healthcare und Innovative Solutions aktiv.
Das Segment Healthcare mit Baugruppen und Einzelkomponenten z.B. für Inhalier- und Blutzuckermessgeräte entwickelt sich positiv auf 16 Millionen Euro. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Innovative Solutions geht um fast 22 Prozent auf 128 Millionen Euro zurück. Laut Plasticker resultiert dieser Rückgang primär aus Einmaleffekten infolge der Neuausrichtung der Zusammenarbeit mit adidas. Neue Produktpartnerschaften wie etwa bei American Football-Helmen mit dem Marktführer Riddell hätten diese Entwicklung noch nicht kompensieren können.
Das Geschäftsfeld Innovative Solutions ist ein zentrales Element der Zukunftsstrategie von Oechsler und umfasst die kunststoffbasierte 3D-Druck-Produktion in Ansbach-Brodswinden sowie im chinesischen Taicang. Mit Spezialmaterialien entsteht eine 3D-Gitterkonstruktion für Dämpfungselemente, die Schaumstoff in den Helmeinsätzen substituiert. Diese Materialien eigenen sich beispielsweise als Dämpfelemente in Sport-Schutzausrüstung oder zur Energierückgewinnung bei Sportschuhen.
Der Oechsler-Konzern beschäftigt zum Jahresende 2020 knapp 3.000 Mitarbeiter. Das sind gut 300 weniger als im Vorjahr. An den drei Standorten in Ansbach, Weißenburg und Ansbach-Brodswinden sind es zum Stichtag rund 1.400 (minus 50).
An das frühere Wachstum von rund 10 Prozent pro Jahr soll im laufenden Jahr wieder angeknüpft werden. Belastend ist sind allerdings fehlende Halbleiter und andere Rohstoffe und Vorprodukte.
Beitragsbild: Oechsler