Einen „Marshall-Plan für die deutschen Innenstädte“ fordert Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Denn der Einzelhandel leidet immer mehr unter den Folgen der Corona-Maßnahmen. Zudem stehen auch in Nürnberg zum Teil Gastronomie und Hotellerie nach eigenen Angaben durch den zweiten Lockdown vor dem Aus.
„Einzelhandel und Gastronomie sind zusammen mit der Kultur wesentliche Attraktivitätsfaktoren für unsere Innenstädte“, sagt OB König, zugleich Vorstandsmitglied im Bayerischen Städtetag. „Doch immer mehr — gerade auch inhabergeführte — Läden droht eine Insolvenz, wenn sie nicht bald eine Perspektive bekommen.“ Nürnberg lebe sehr stark vom Tourismus und von Messe- und Tagungsgästen.
Seine Marshall-Plan-Forderung erhob König bei einer Konferenz der Oberbürgermeister im Rahmen des Deutschen Städtetags. Allein in diesem Jahr rechnen die Kommunen mit einem Defizit von bundesweit mindestens 7,5 Milliarden Euro. In den kommenden vier Jahren zusammengenommen drohten den kommunalen Kassen sogar Defizite in Höhe von 35 Milliarden Euro.
Für Mittelfranken beziffert der Handelsverband Bayern die Zahl der Einzelhändler mir rund 7000. Aktuell rechnet Bezirksgeschäftsführer Uwe Werner mit rund 500 coronabedingten Pleiten für das Jahr 2021.