Die Fürther Simba Dickie-Group verpasst durch die Corona-Pandemie ihr selbstgestecktes Umsatzplus auf 725 Millionen Euro. Immerhin stieg der Gesamtumsatz des Familienunternehmens um 1,8 Prozent auf 715 Millionen Euro. Das kleine Plus lag insbesondere an besseren Verkäufen im Kernmarkt Deutschland, in den USA sowie in den Benelux-Ländern. Dagegen musste beispielsweise die Produktion der französischen Marke Smoby coronabedingt für mehrere Wochen geschlossen werden. Auch der Verkauf unter anderem in Spanien, Polen, Südafrika, Indien oder Middle East litt deutlich unter der Pandemie. „2020 hat den Alltag auf den Kopf gestellt“, sagte Co-CEO Florian Sieber beim digitalen Pressegespräch, bei dem Vater Michael Sieber erstmals verhindert war.
Florian Sieber sah das Geschäft auch durch Insolvenzen in der Handelsbranche belastet. Dadurch verschiebe der Verbraucher den Spielzeugkauf weiter zu digitalen Plattformen. Die Simba-Dickie-Group selbst halte den eigenen eCommerce auf kleiner Flamme, um den Spielzeughändlern nicht in die Quere zu kommen. Dafür baut Simba-Dickie das Marketing Richtung Endkunden intensiv auch über diverse Social-Media-Kanäle aus. „Man muss nicht nur im Internet gefunden, man muss auch gesucht werden“, gab Sieber die Marschrichtung vor.
Im vergangenen Jahr beteiligte sich das Familienunternehmen mit einem „maßgeblichen Anteil“ an der niederländischen Dutch Toys Group mit ihrem Outdoorsortiment der Trendmarke Exit Toys. Für Sieber ist das Engagement wegen deren Expertise im Dropshipping (Streckengeschäft) attraktiv. Verbraucher könnten stationär in Läden, Baumärkten oder auf den Internetshops der Händler bestellen, werden aber direkt von der Dutch Toys Group beliefert. Hier scheint auch Simba Dickie ein Zukunftsmodell zu sehen. Immerhin wurde 2020 in weitere 13.000 Palettenstellplätze im vollautomatischen Hochregallager in Sonneberg investiert.
Den Anteil des Auslandsgeschäfts bezifferte Finanzchef Manfred Duschl mit 75 Prozent. Die Ertragslage sei „unverändert zum Vorjahr und sehr solide“. Die Zahl der Mitarbeiter sank weltweit von 3.090 auf 2.950 Beschäftigte. Von den auf 792 Mitarbeitern in Deutschland (+15) arbeiten 363 in Fürth und 144 in Burghaslach. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert Sieber einen stabiler Umsatz.