Die Nürnberger Versicherung steigt als Lead-Investor bei dem Berliner Startup Getsurance ein. Das sogenannte Insurtech ist seit 2016 am Markt und auf innovative Versicherungsprodukte im Online-Vertrieb spezialisiert. Im letzten Oktober meldete Getsurance Insolvenz an. Der Einstieg der Nürnberger erfolgt nun im Wege eines Insolvenzplans. Dadurch entschuldet sich das Jungunternehmen und finanziert sich neu. Getsurance wird weiterhin unter der eigenen Marke am Markt agieren. Der Berliner Firmensitz bleibt erhalten und alle Mitarbeitenden werden übernommen. Die Gründerbrüder Johannes und Viktor Becher scheiden aus.
Generell treiben in der Finanz- und Versicherungsbranche Fintechs oder Insurtechs die alten Hasen mit innovativen Ansätzen vor sich her. Daher sind frühe Beteiligungen oder Übernahmen ein bewährtes Instrument, sich technisches Knowhow zu sichern.
Das sieht auch Nürnberger Leben-Vorstand Harald Rosenberger so: „Getsurance wird das Nürnberger Portfolio nachhaltig und sinnvoll erweitern.“ Deshalb habe sich der Versicherer entschieden, als aktiver Investor bei Getsurance einzusteigen.
Für die Nürnberger Versicherung als einen der größten Anbieter rund um den Einkommensschutz (EKS) gewinnen digitale Produkte zunehmend an Bedeutung. Mit dem Invest wird der klassische Vertrieb der Nürnberger zweigleisig. In Zukunft beginnen Kundenreisen häufiger im Netz und finden beim Vermittler den Abschluss. „Damit ermöglichen wir unseren Kunden in Zukunft beides – digitale, einfache Produkte und bei Bedarf persönliche Beratung“, so Rosenberger.
Seit 2018 ist unter anderem die Reinsurance Group of America (RGA) als Investor an Bord. Die Nürnberger führt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem der größten globalen Rückversicherer im Bereich Leben und Gesundheit fort.