Zum Inhalt springen

Nachhaltige Geldanlage gefragt

GEU-Kommission: Gas und Atomkraft sind grün

Wenn Menschen bei der nachhaltigen Geldanlage so handeln, wie sie in Umfragen sagen, wird der Boom bei Green Investments weiter wachsen. Immerhin wollen mehr als die Hälfte der unter 40-Jährigen ihr gesamtes Vermögen grün anlegen. Über alle Altersgruppen hinweg sind es immerhin noch 41 Prozent. In zwei repräsentativen Studien „Immer grüner? Was Anleger wissen, wollen und tun“ befragte der Nürnberger Marktforscher Puls im Auftrag der Quirin Privatbank zwei Gruppen: Zum einen Anleger mit mindestens 10.000 Euro Vermögen, zum anderen Quirin-Kunden mit mindestens 100.000 Euro Anlagevermögen.

Laut Umfrage gibt fast jeder fünfte Befragte an, dass durch die Corona-Pandemie Nachhaltigkeit noch einmal deutlich wichtiger geworden ist. Die sogenannte Auspreisbereitschaft liegt beim nachhaltigen Tageseinkauf bei fast 9 Prozent. Bei der Geldanlage würden die Befragten immerhin noch 4 Prozent mehr zahlen. Generell „kommt das Thema Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft an“, sagt Puls-Chef Konrad Weßner. Von den Quirin-Kunden geben 46 Prozent an, bei durchgeführten oder geplanten Geldanlagen auf Nachhaltigkeit zu achten.

Allerdings sind den Befragten vor allem die risikobehafteten Anlageformen bekannt. Dazu zählt die Quirin Privatbank zum Beispiel Fonds mit wenigen Einzeltiteln, Einzelanleihen und Einzelaktien bis hin zu geschlossenen Beteiligungen an Wind- oder Solarparks. Das Bekanntheitsproblem der ETFs spiegelt sich auch in der grünen Variante wider. 55 Prozent haben noch nie von nachhaltigen ETFs gehört.

„Nachhaltig anlegen muss heute nicht teurer sein als herkömmliche Anlagen“, ergänzt der Chefvolkswirt der Quirin Privatbank, Philipp Dobbert. Und der legt nach: „Renditeverzicht hat nichts mit nachhaltiger Anlage zu tun.“ Allerdings sei es für Anleger immer noch schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Daher sei eine gute Anlageberatung erforderlich, die einerseits den nachhaltigen Wandel der Wirtschaft unterstützt und Anlegern gleichzeitig ohne höheres Risiko eine attraktive Rendite einbringt.

Nachhaltige Geldanlage gefragt
Aktuell betreut die Quirin Privatbank mehr als 300 Millionen Euro nachhaltig, berichtet Chefvolkswirt Philipp Dobbert. Foto: Thomas Tjiang

Laut Dobbert waren 2019 bei der Quirin Privatbank bereits knapp 60 Prozent aller neuen Mandate nachhaltig. 2020 stiegt der Anteil auf 80 Prozent. Insgesamt betreut die Bank aktuell mehr als 300 Millionen Euro nachhaltig.

Frankfurter Rundschau.de, nue-news.de: klimaneutrale Versicherer