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Mit Virtual Reality durchs Reichsparteitagsgelände

Virtual-Reality in der Stadtgeschichte ist noch weitgehend Neuland. Das ist auch keine Spielerei, sondern erlaubt, originalgetreu vergangene Zeiten zum Leben zu erwecken.

Digitales Neuland für historisch Interessierte bietet das Nürnberger Start-up Blickwinkel Tour. Gründer und Geschäftsführer Art Petto hat mit Kollegen eine Virtual-Reality-Anwendung (VR) für Besucher des ehemaligen Reichparteitagsgeländes realisiert. Statt bei einer Bustour Bilderordner mit historischen Aufnahmen herumzureichen, wie es Petto noch aus seiner Schulzeit kennt, können Touristen mit VR-Brille historische 3D- und 360 Grad-Darstellungen des jeweiligen Standorts erleben. So lässt sich dank moderner Technik etwa die Zeppelinbühne in die finsteren 1930er versetzen. Für Petto war es dabei wichtig, in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern historisch korrekte und qualitativ hochwertige Visualisierungen zu schaffen. Zusätzlich berücksichtigt die VR-Software pädagogische und didaktischer Ansprüche.

Mittlerweile gibt es drei Bustouren pro Monat entlang von Kongresshalle, Zeppelintribüne und Großer Straße. Als Zielgruppen hat Petto auch Schulklassen und Studenten im Blick. Außerdem will er diese besondere Art der Stadtführung für Urlauber auf Flusskreuzfahrtschiffen anbieten, die in Nürnberg anlegen.

Inhaltlich arbeitet Blickwinkel Tour an einem neuen Thema: Der historisch vielschichtige Nürnberger Hauptmarkt soll umfassend für eine zeitgemäße VR-Visualisierung aufbereitet werden. „Es geht auch hier nicht um Entertainment, sondern Edutainment“, betont Petto. Die eigens programmierten, wissenschaftlich fundierten Modelle seien in dieser Qualität bislang nicht in der bestehenden VR-Landschaft zu finden.

br.de (2022)

Beitragsbild: Die Blickwinkel Zour Gesellschafter (v.l.): Art Petto und René Kasperek.