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Migranten: Arbeit oft nicht mehr als ein Job

Ein Fünftel der Kurzarbeitergeld-Bezieher gab an, mehr Stunden gearbeitet zu haben

Die Qualität der Arbeitsplätze von Migranten und Personen ohne Migrationshintergrund unterscheidet sich deutlich. Eine Studie des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass Migranten die sogenannte intrinsische Arbeitsqualität deutlich negativer einschätzen. Mit intrinsischer Arbeitsqualität meinen die IAB-Forscher, inwieweit ein Arbeitsplatz den Beschäftigten die Möglichkeit bietet, ihre Kompetenzen und Qualifikationen selbstbestimmt einzusetzen und zu entwickeln.

Der Studie zufolge bewerten 43 Prozent der weniger als 10 Jahre vor dem Erhebungszeitpunkt zugezogenen Migranten die mit ihrer Tätigkeit verbundene Autonomie als gering. In der Vergleichsgruppe der Beschäftigten ohne Migrationshintergrund sind es 27 Prozent. 57 Prozent der vor weniger als 10 Jahren Zugezogenen schätzen die kognitiven Anforderungen als gering ein, bei Beschäftigten ohne Migrationshintergrund sind es 20 Prozent. Außerdem stellt fast jeder zweite Zugewanderte eine geringe Aufgabenvielfalt bei der Tätigkeit fest.

Die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt beginnt für Migranten oft „ganz unten“. Foto: Thomas Tjiang

Laut der Studie spiegeln sich in der subjektiven Einschätzung der Arbeitsplatzqualität unterschiedliche objektive Arbeitsbedingungen wider. Im Vergleich zu Beschäftigten ohne Migrationshintergrund üben Zugewanderte signifikant häufiger einfache Tätigkeiten aus, die geringer entlohnt werden und stärker körperlich belastend sind. So sind Migranten häufiger als ungelernte Arbeiterinnen und Arbeiter tätig und weniger häufig in hoch qualifizierten Tätigkeiten. Die Befunde deuten darauf hin, dass die Arbeitsplatzqualität mit der Aufenthaltsdauer steigt.

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