Kooperationen lassen die Umsätze nicht in den Himmel schießen, sind aber zentrale Bausteine für den Umbau hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft. Das demonstriert die Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu beispielsweise mit ihrer vor 35 Jahren begründeten Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB). Damals sicherte der Bio-Pionier zunächst 25 Höfen bei Umstellung auf Ökolandbau unter anderem Abnahmegarantien und angemessene Bezahlung zu. Mittlerweile bewirtschaften 188 Höfe rund 75.000.000 Quadratmeter. Zudem will Brauereichef Johannes Ehrnsperger alljährlich mit einem Expertenforum und seinem Nachhaltigkeitspreis die Öko-Szene für enkeltaugliches Wirtschaften voranbringen. „Wirklich nachhaltig können wir nur gemeinsam sein.“
5 Bio-Pioniere ausgezeichnet
Insgesamt 12.000 Euro schüttete die Lammsbräu für die Nachhaltigkeitspreise in den fünf Kategorien aus. In der Kategorie Medienschaffende machte Correctiv für die Recherche und Berichterstattung zum klima- und wasserschädlichen Braunkohletagebau der LEAG in der Lausitz das Rennen. Green Moves aus Düsseldorf erhielt in der Kategorie Unternehmerisches Handeln die Auszeichnung. Sie realisierten ein innovatives Mobilitätskonzept in einem Wohnquartier, das den Verzicht auf Autos einfacher macht. Die Oper Leipzig brachte mit der Bühnenproduktion „Mary, Queen of Scots“ eine – zunächst noch durch Kompensation – klimaneutrale Produktion auf die Bühne. Dafür gab es den ersten Platz in der Kategorie Unternehmerischer Klimaschutz. Die gemeinnütziger UG Tree Planting Projects aus Dietenhofen will eine Million Bäume in Bayern pflanzen und so Wälder klimaresistenter machen. Die Jury kürte dieses Projekt in der Kategorie Non Profit Organisation zum Sieger. Die Panel-Retter aus Oberpöring bekamen für ihren Einsatz für die Aufbereitung statt Verschrottung von gebrauchten Solarpanels den Preis in der Kategorie Nachhaltige Geschäftsmodellinnovation. Der nicht-dotierte Publikumspreis ging an die TH Nürnberg für die Wahre-Kosten-Kampagne zur Kostenwahrheit in Supermärkten.
„Wir brauchen neben guten Ideen und Durchhaltewillen auch die nötige Begeisterungsfähigkeit, damit wir immer mehr Menschen für den Weg zu mehr Enkeltauglichkeit motivieren können“, so Ehrnsperger zur 23. Auflage des Preises für Nachhaltigkeit.
Stabiles Brauereigeschäft
Das Brauereigeschäft sorgte im vergangenen Jahr für einen Umsatz von 31,7 Mio. Euro. Das war praktisch das Vorjahresniveau, resultierte allerdings aus höheren Preisen und weniger verkaufter Menge. Insgesamt verkaufte Lammsbräu 2023 239.000 hl Bio-Getränke (2022: 260.000 hl). Davon machte der Absatz von Bio-Bier ein gutes Drittel aus.
nue-news.de: Lammsbräu schenkt ordentlich Bier und Limo aus
Beitragsbild: Neumarkter Lammsbräu / Anestis Aslanidis