Estland und Lettland unterzeichnen bei einem Besuch des Nürnberger Familienkonzerns Diehl einen Rahmenvertrag über das bodengebundene Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM. Bei dem Großeinkauf am Standort von Diehl Defence in Röthenbach an der Pegnitz handelt es sich für die beiden baltischen Länder um die größte Verteidigungsinvestition seit ihrer Unabhängigkeit vor mehr als 30 Jahren. Die Order hat ein Volumen nannte von voraussichtlich insgesamt knapp einer Milliarde Euro. Deutschland werde damit zum größten Rüstungspartner seines Landes, noch vor den USA. Zugleich unterzeichneten Estland und Lettland in Röthenbach eine Absichtserklärung über ihre künftige Beteiligung an der European Sky Shield Initiative (ESSI).
ESSI ist ein Projekt zum Aufbau einer integrierten bodengebundenen europäischen Luftverteidigung, das Deutschland im letzten Jahr initiierte. Mittlerweile haben 19 europäische Staaten ihre Absicht erklärt, dem Projekt beizutreten. Nach Deutschland sind Estland und Lettland die ersten ESSI-Nationen mit einem Vertrag über die Luftverteidigungssysteme mittlerer Reichweite.
Innerhalb des Diehl Defence Produktportfolios ist das System IRIS-T auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 km und einer Höhe von 20 km ausgelegt. Eine IRIS-T Feuereinheit besteht aus den Komponenten Startgerät, Radar und Gefechtsstand. Es wird durch Unterstützungselemente wie Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt. Das System zeichnet sich durch seine hohe taktische Mobilität und Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand aus.
Der Technologie- und Rüstungskonzern in Familienhand ist in 5 Sparten aktiv. Diehl Defence verbuchte im letzten Jahr einen Umsatzsprung von 660 Millionen Euro auf 810 Millionen Euro. Bereits zum Jahreswechsel sorgten Systeme zur bodengebundenen Luftverteidigung für ein ordentliches Auftragspolster.
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