Zwei Wasserstoff-Projekte aus dem Großraum haben es in die finale Auswahl geschafft. Ihnen winkt eine Förderung als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI). Der sogenannte europäische IPCEI-Wasserstoff-Mechanismus ermöglicht höhere nationale Beihilfen für Projekte, wenn sie einen wichtigen Beitrag für die europäische Industrie leisten. Zum einen überzeugte das Projekt „Green Hydrogen @ Blue Danube“ mit der Erlanger Hydrogenious LOHC Technologies. Das paneuropäische Verbundprojekt “Grüner Wasserstoff auf der blauen Donau“ baut eine Lieferkette für grünen Wasserstoff im Donauraum auf. Aus rund 2 GW erneuerbarem Strom sollen mit rund 1,5 GW Elektrolyseleistung über 80.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert werden. Transport und Speicherung erfolgen kosteneffizient und einfach via patentierter Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)-Technologie. Auf einer der ältesten Handelsrouten Europas, der Donau, sollen konventionelle Binnenschiffe, den grünen Wasserstoff transportieren.
Zweiter Finalist ist das Projekt „ELYance“ von Siemens Energy am Standort Erlangen. Außerdem kamen vier weitere Wasserstoffprojekte aus Bayern in die finale Auswahl. Wacker überzeugt mit dem Projekt „RHYME“ zum Bau eines Anlagenkomplexes zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Burghausen. Das Projekt „BayH2“ von Vattenfall Innovation und Bayernoil nutzt Wasserstoff an der Bayernoil-Raffinierie in Neustadt an der Donau. In München entwickelt und produziert BMW Wasserstoff-PKWs. Schließlich ist auch die Bosch Power Unit am Standort Bamberg mit dabei.
Projekte decken H2-Wertschöpfungskette ab
Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.Bayern) in Nürnberg freut sich über die sechs bayerischen Wasserstoff-Großprojekte. H2.Bayern-Vorstandsfrau Prof. Veronika Grimm. „Die Projekte decken die ganze Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab, von der Erzeugung über verschiedene Formen des Transports bis hin zu vielfältigen Anwendungen von Wasserstoff.“ Sie sieht darin einen Grundstein für zukünftige Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland.
Bundesweit wählten Wirtschaftsministerium und Verkehrsministerium 62 Finalisten im Rahmen des IPCEI aus. Der Bund fördert sie insgesamt mit etwa 8 Milliarden Euro Fördergelder – nicht von ungefähr, wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier konstatiert: „Wir wollen bei Wasserstofftechnologien Nummer 1 in der Welt werden“.
Ziel des EU-Förderinstrument IPCEI Wasserstoff ist es, Vorhaben und integrierte Projekte entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette länderübergreifend zu unterstützen.
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