Gartenmärkte und Blumengeschäfte erleben in der Pandemie einen Ansturm – doch wer Sträuße bindet und Pflanzen pflegt, arbeitet in Nürnberg meist zu Niedriglöhnen. „In der Floristik liegt der Stundenlohn für gelernte Kräfte gerade einmal bei 11,27 Euro pro Stunde. Von solchen Einkommen lässt sich kaum leben“, kritisiert Gewerkschafterin Iris Santoro, Bezirksvorsitzende der IG Bau Mittelfranken. Sie fordert für die Beschäftigten deutlich mehr Geld. In der Branche arbeiteten überwiegend Frauen, für die die geringe Bezahlung zum Armutsrisiko werde. Nach Angaben der Arbeitsagentur zählt die Floristik in Nürnberg rund 190 Beschäftigte.
Laut Santoro ignorierten die Firmen bislang die gute Wirtschaftslage und zogen einen Tarifabschluss für die Branche im letzten Dezember überraschend zurück. Danach sollten die Einkommen ab Februar um drei Prozent steigen. Für Azubis sah die Einigung ein Plus von 30 Euro pro Monat vor.
Die Gewerkschaft ruft den Fachverband Deutscher Floristen (FDF) dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der bereits gefundene Kompromiss sei ein wichtiger Schritt für die Floristik heraus aus dem Niedriglohnsektor. Mittelfristig müsse sich die Bezahlung aber noch deutlich verbessern, fordert die IG Bau.
nue-news.de: Frauen besonders von Pandemie betroffen
Beitragsbild: IG Bau