Zum Inhalt springen

HofladenBox im vorläufigen Insolvenzverfahren

HofladenBox im vorläufigen Insolvenzverfahren

Die Hofladenbox aus Stein befindet sich im vorläufigen Insolvenzverfahren. Im vergangenen Jahr hatte sich nach einem kräftigen Wachstum in Corona-Zeiten der Umsatz halbiert. Mittlerweile schreibe das junge Unternehmen seit Monaten rote Zahlen, berichten die Nürnberger Nachrichten. Statt wie zuvor bis zu 600 Kisten mit Waren aus der Region an rund 3000 Kunden pro Woche zu verschicken, seien es aktuell nur noch 200 bis 400, heißt es weiter.

2018 startete die Hofladenbox, um als digitale Plattform Lebensmittelerzeuger aus der Region, wie Landwirte, Metzger oder Bäcker, mit Verbrauchern zusammenzubringen. Für Schalk war es auch eine Vision: „Wir wollen, dass die Region in der Lage sein wird, sich selbst zu versorgen“, sagte sie im letzten Jahr. Das sei das Thema der Zukunft. Der Fokus liegt auf Produkten aus Nürnbergs Nachbar-Landkreis Fürth und den angrenzenden Landkreisen. Diese Produkte machen rund 95 Prozent des Sortiments aus.

Bereits 2022 waren die beiden Mütter als Gründer-Duo mit bis zu 25 Mitarbeitern auf der Suche nach einem Investor. Mit dem Kapital sollten Bekanntheit und Vermarktung angekurbelt werden. Die Gespräche waren allerdings nicht erfolgreich.

Dabei schafft die Hofladenbox über das eigene Geschäft hinaus eine Vermarktungsoption für handwerkliche Lebensmittelerzeuger aus dem Großraum. Regionale Vermarktungsketten stärken abseits der großen Handelskonzerne die Vielfalt der Lebensmittel. Dadurch behaupten sich auch kleine und kleinste Anbieter am Markt. Allerdings weichen Verbraucher im Schatten von Inflation und Energiepreisen lieber auf preislich billigere Produkte mit bekannten Nebenwirkungen aus. Erneut zeigt sich die altbekannte Lücke im Verbraucherverhalten, einerseits für Tierwohl und nachhaltige Erzeugung mit kürzen Lieferwegen zu stimmen, andererseits aber lieber entgegengesetzt einzukaufen. Das ist kein alleiniges Problem für die Hofladenbox und deren Zulieferer. Auch der Fürther Bio-Fachhändler Ebl Naturkost kennt das Problem. Immerhin stamme mehr als die Hälfte der Bauern und Lieferanten aus der Region.

E-Paper Nürnberger Nachrichten (Abo), agrarheute.com, nue-news: Buchtipp: Supermarkt-Kompass, nue-news.de: Konzept der Hofladenbox geht auf