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Handelsverband zeichnet Blond! als vorbildhaft aus

In der Nürnberger Innenstadt sperren große und kleine Händler ihren Laden für immer zu. Online-Versender, Billigheimer aus Fernost oder Kaufunlust machen es den Geschäften schwer.

Das Nürnberger Modeunternehmen Blond! ist Unternehmen des Jahres 2024. Der Handelsverband Bayern, Bezirk Mittelfranken zeichnete das Unternehmen für „Einzigartigkeit, Ausdauer und Erfolg“ aus. Damit würdigte der Instrumentenhändler und Bezirksvorstand Andreas Klier die Leistung von Kerstin Brkasic-Bauer. In diesem Ajhr bekommt ein vergleichsweise junges Einzelhandelsunternehmen die Auszeichnung. Die vierfache Mutter Brkasic-Bauer hatte 2011 ihre Firma für mitwachsende Kindermode gegründet. Nach mehreren Stationen präsentiert sie seit 2019 ihr Sortiment in der Vorderen Ledergasse. Ihre Produktpalette aus Bio-Baumwolle war zunächst Made in Nürnberg, mittlerweile wird in Kroatien nach ihren Vorgaben genäht.

Zur mitwachsenden Kindermode gibt es ebenfalls in nachhaltiger Qualität Shirts, Hoodies oder Sweatshirts für Mamas und Papas. „Es gibt auch eine mitwachsende `Schäufele-Hose´ für Väter“, ergänzt Klier augenzwinkernd. Grundsätzlich befänden sich Textilien im stationären Einzelhandel deutlich unter Druck. Ihr Anteil am Sortiment sei in den letzten Jahren auf unter 30 Prozent geschrumpft. „In diesem Umfeld hat sich Brkasic-Bauer mit ihrem Konzept regional, nachhaltig und fair vorbildlich positioniert. Nach Auffassung der Jury ist das eine herausragende Leistung und im Sinne von Best Practice beispielgebend für die Einzelhandelsbranche.

Mit Beratung gegen Retouren

Blond! ist auch auf rund 40 Märkten und Messen unterwegs oder verkauft die Mode über den eigenen Internetshop. Der Onlineanteil liegt bei etwa sechs Prozent. Anders als bei herkömmlichen Modeversändern sei die Retourenquote „im Promillebereich“, betont Brkasic-Bauer. Während in der Branche 50 bis 80 Prozent von den Kunden zurückgeschickt werden, habe sie in diesem Jahr erst drei Retouren zurückbekommen. „Wir beraten intensiv über WhatsApp, das zahlt sich aus.“

Die Unternehmerin sieht allerdings die Frequenz der Kunden in ihrer Lage deutlich unter Druck. Im Vergleich zu der Zeit vor Corona habe sich die Zahl der Kunden um über ein Drittel verringert. Daher hält sie attraktive Geschäfte oder andere Angebote für wichtig, die die Frequenz in der Innenstadt wieder deutlich beleben.

Beitragsbild (v.l.): HBE-Bezirkschef Andreas Schöffel, Kerstin Brkasic-Bauer und HBE-Bezirksvorstand Andreas Klier. Foto: Thomas Tjiang