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Ebl zieht zufriedene Bilanz zum 30. Jubiläum

Fürther Biohändler Ebl-Naturkost hat die Weichen für die Zukunft gestellt

Im Jubiläumsjahr hat der Fürther Biohändler Ebl-Naturkost die Weichen für die Zukunft gestellt. So unterschrieb Firmenchef Gerhard Bickel einen Mietvertrag für den 32. Bio-Fachmarkt. Er kommt in den neuen Firmenstammsitz der Umweltbank, das Holzhybrid-Hochhaus auf dem einstigen GfK-Areal am Nürnberger Nordwestring. Außerdem ist seit Jahresmitte der Erweiterungsbau der Unternehmenszentrale in der Fürther Hardhöhe fertig. Dadurch verdoppelte sich die bisherige Nutzfläche für Logistik, Metzgerei, Produktionsküche und die neue Backstube sowie Verwaltung jetzt auf rund 15.000 Quadratmeter.

Aktuell beschäftigt die regionale Bio-Fachmarktkette mehr als 750 Mitarbeiter. Darunter sind auch 24 neue Azubis, die im September begonnen haben. Insgesamt bildet Ebl derzeit 56 Auszubildende aus und leistet damit einen Beitrag zur Fachkräftegewinnung in der Region. Allerdings kämpft auch der Naturkosthändler mit dem Fachkräftemangel, der vor allem an den Bedientheken schon mal zu Problemen führt.

1994 gründete Einzelhandelskaufmann Bickel sein Unternehmen. Ziel war und ist es, Bauern aus der Region, die sich für eine biologische und biodynamische Landwirtschaft entscheiden, eine Verkaufsplattform zu bieten. Auf diese Weise sichert er ihre Existenz als Öko-Betriebe mit ab und versorgt Verbraucher mit Bio-Lebensmitteln und -Produkten. Zuvor baute er die ersten Naturkost-Abteilungen in den Kaufmarkt-Läden verantwortlich auf. Nach der Schließung der Kaufmarkt-Naturkostabteilungen ergriff er die Chance, diese als eigenständige Bio-Fachmärkte zu übernehmen.

„Als wir im Juli 1994 Ebl-Naturkost gründeten, war das nicht nur ein Schritt in die Selbstständigkeit, sondern auch ein Bekenntnis zu einem besseren, nachhaltigeren Lebensstil. Unsere ersten Märkte waren bescheiden, aber die Leidenschaft und der Glaube an das, was wir taten, waren riesig“, erinnert sich Bickel. Das Netzwerk der regionalen und internationalen Erzeuger, Hersteller und Partner wird über die Jahre hinweg immer tragfähiger und partnerschaftlicher. Erzeuger, die neben Ebl auch andere Anbieter beliefern, bestätigen eine faire Einkaufspraxis.

Bio-Lebensmittel wieder im Aufwind

Generell erholt sich bundesweit das Geschäft mit Bio-Lebensmittel. Im laufenden Jahr legte der Absatz verpackter Bio-Lebensmittel über die Vertriebsschienen Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Discount und Drogerien von Januar bis September um 9,7 Prozent. Der Umsatz entwickelte sich im Vergleich mit 9 Prozent etwas schwächer. Frische Bio-Produkte verkauften sich in den ersten neun Monaten 2024 mit 2,2 Prozent mehr, der Umsatz erhöhte sich unterproportional um 1,4 Prozent.

„Verbraucher greifen wieder stärker zu Bio“, sagt Tina Andres, Vorstandsvorsitzende vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). „Sie honorieren damit die hohe Qualität und die Ökosystemleistungen von Bio-Produzenten und –Verarbeiter.“ Sorge bereitet Andres die Entwicklung der Bio-Märkte und Hof-Läden. Zwar schrumpfe der Bio-Fachhandel den Analysten zufolge nicht mehr so stark wie in den Krisenjahren 2022/ 2023, aber er verliere weiter an den LEH, den Discount und Drogerien.

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