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Hafen profitiert 2022 vom kombinierten Verkehr

Hafen Nürnberg profitiert 2022 vom kombinierten Verkehr

Der Bayernhafen Nürnberg inklusive dem Hafen Roth verbucht im letzten Jahr beim Gesamtgüterumschlag per Schiff und Bahn ein Plus von 4,4 Prozent auf 4,3 Millionen Tonnen. Motor der Entwicklung ist der sogenannte kombinierten Verkehr, bei dem etwa Waren per Bahn oder Schiff kommen und dann per Lkw weitertransportiert werden. Hier zählt der Hafen 356.50 Container (TEU = twenty foot equivalent unit = 20 Fuß Standardcontainer). Dagegen sinkt der Schiffsgüterumschlag über den Kanal um 2 Prozent auf 284.000 Tonnen. In Summe schneidet damit Nürnberg besser als seine Schwesterbetriebe in Aschaffenburg, Bamberg, Regensburg und Passau unter dem Dach von Bayernhafen ab. Die Freistaattochter Bayernhafen verbucht ein Minus von 1,8 Prozent auf knapp 9 Millionen Tonnen Güter.

Das Management vom Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg begründet diese Entwicklung mit drei Faktoren. Erstens fehle Schiffsraum, weil der Getreideexport aus der Ukraine Kapazitäten aufsauge. Zweitens gibt es nicht genug Kapazitäten an Main und Donau durch die immense Nachfrage nach Kohletransporten. Und drittens war 2022 erneut ein Jahr mit starken und langdauernden Niedrigwasserperioden.

Im letzten Jahr begann der Ausbau am Nürnberger Hafen mit einer Investition von 30 Millionen Euro über mehrere Jahre. Im trimodalen (Schiene, Straße, Wasser) KV-Terminal läuft bereits der Ausbau sowohl auf der Erweiterungs- als auch auf der Bestandsfläche – bei laufendem Betrieb. Die Kranleistung des 2006 in Betrieb genommenen KV-Terminals steigt dann um rund ein Fünftel auf über 400.000 TEU pro Jahr. Einmal mehr positionierte sich der Hafen gegen den populistischen Vorschlag, mit der Variante ICE-Werk im Hafen ansässige Firmen zu verdrängen.

In der Langfristperspektive könnte es aber für den Hafen Nürnberg eng werden. Das Bundesverkehrsministerium legte im Koalitionsstreit um den vorrangigen Ausbau von Verkehrsträgern eine neue Prognose bis zum Jahr 2051 vor. Demnach bleibt der Lkw das dominierende Verkehrsmittel und wächst bis dahin um die Hälfte. Die Bedeutung der Wasserstraße werde dagegen stagnieren. Denn die Energiewende sorgt mit einem Güterstrukturwandel für einen starken Rückgang bei Massengütern wie Kohle, Mineralölprodukte und Erze. Dafür verdreifachen sich etwa die Postsendungen.

br.de, nue-news.de: Comeback der Flusskreuzfahrten in Nürnberg  

Beitragsbild: Bavaria Luftbild Verlag

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