Zum Inhalt springen

GfK: Schwache Konsumlust hellt sich auf

GfK: Schwache Konsumlust hellt sich auf

Die durch Corona gebeutelte Konsumlust der Verbraucher hellt sich auf. Laut des Nürnberger Marktforschers GfK legen die Konjunktur- und Einkommenserwartungen zu. Für Juni 2021 prognostiziert die GfK ein steigendes Konsumklima. Gleichwohl rangiert der Konsumklimaindex mit -7,0 Punkten immer noch im negativen Bereich. Der Indikator Konjunkturerwartung erreicht mittlerweile den höchsten Wert seit mehr als drei Jahren.

„Wir lassen die dritte Welle mehr und mehr hinter uns, die Inzidenzen sinken seit einigen Wochen signifikant“, kommentiert GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Dank der Fortschritte beim Impfen rückt eine Abkehr vom strengen Lockdown in greifbare Nähe. „Dies beflügelt momentan in erster Linie den Konjunkturoptimismus und sorgt für konjunkturelle Aufbruchstimmung.“

Der sprunghafte Anstieg der Konjunkturaussichten könnte in der zweiten Jahreshälfte auch den privaten Konsum zur Konjunkturstütze machen. Im Augenblick stützen die positive Exportentwicklung, speziell im Waren- und Dienstleistungsverkehr mit China und den USA, die deutsche Wirtschaft.

Die einsetzenden Lockerungen führen z.B. im Bereich der Gastronomie und Hotellerie eine Reihe von Beschäftigten aus der Kurzarbeit raus. Damit steigen auch die Hoffnungen auf eine bessere Einkommensentwicklung.

Im Gegensatz zur Einkommenserwartung profitiert aktuell die Anschaffungsneigung nicht von dem stark gestiegenen Konjunkturoptimismus. Viele Konsummöglichkeiten vor allem in Dienstleistungsbereichen sind weiterhin nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Dies dürfte momentan eine spürbare Erholung der Anschaffungsneigung bremsen.

Hohe Sparquote erlaubt Konsum

Durch die Lockdowns verfügen breite Teile der privaten Haushalte über beträchtliche finanzielle Rücklagen. Dies zeigt sich an der gestiegenen Sparquote der privaten Haushalte. Sie ist während der Pandemie auf etwa 16 Prozent gestiegen. 2019 lag sie noch zwischen 10 und 11 Prozent. Somit stehen für mögliche Nachholeffekte beträchtliche Mittel zur Verfügung.

Im ersten Quartal 2021 erreichte die Sparrate mit 23,2 Prozent – mangels Konsum-, Kultur- und Reisemöglichkeiten erneut einen historischen Rekord. Laut DZ Bank haben die privaten Haushalte 2020 und im ersten Quartal 2021 über 150 Milliarden Euro mehr gespart als sonst und zumeist auf Girokonten zwischengeparkt.

handelsblatt.com

Schlagwörter: