Auf einmal geht es nach jahrelangem, zähem Ringen schnell: Beim G7-Treffen der Großbritannien einigen sich die Finanzminister auf ein Konzept zur globalen Mindestbesteuerung. Mit Rückenwind der neuen US-Regierung verabschieden die Sieben einen weltweiten Mindeststeuerersatz von 15 Prozent auf Unternehmensgewinne, um das Verschieben in Niedrigsteuerländer und Steueroasen zu beenden. Dieses Steuer in nicht am Stammsitz, sondern in dem Land fällig, wo sie tatsächlich durch die Geschäfte anfällt. Im Fokus stehen die IT-Riesen, wie Google, Apple, Facebook & Co., deren tatsächliche Steuerquote weit unter jeder Steuerschuld eines lokalen Mittelständlers liegt. Es ist aber keine reine Digitalsteuer, wie oft verkürzt gemeint wird.
Die Steuerrevolution könnte sich auch als eine Zäsur für die europäischen Niedrigsteuerländer entpuppen. Irland ist mit seinen 12,5 Prozent Steuerlast ein beliebter Firmensitz. Die angestrebte Steuerlogik wird aber auch den deutschen Fiskus treffen. Denn für zum Beispiel die deutschen Autobauer ist China der größte Einzelmarkt, wo dann mehr Steuern anfallen, während der Fiskus am deutschen Stammsitz weniger bekommt.
Der Fahrplan für die Steuerrevolution setzt darauf, dass nun der G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs grünes Licht gibt. Im Oktober könnte dann der G20-Gipfel in Italien die globale Mindeststeuer verabschieden. Die G7-Runde setzt sich aus den führenden Wirtschaftsnationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada und den USA zusammen. Bei den G20-Staaten sind u.a. auch China, Brasilien, Südafrika und Indien dabei. Laut Deutsche Welle bildet die G20-Runde 66 Prozent der Weltbevölkerung und 90 Prozent der globalen Wirtschaftskraft ab.
faz.net, handelsblatt.com (Paid), heise.de, dw.com
Beitragsbild: G7 UK Presidency 2021