Die Stadt Fürth ist „Hauptstadt des Fairen Handels“. Der Preis von Engagement Global, eine Einrichtung des Bundesentwicklungsministeriums, ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Kleeblattstadt zeichnet sich laut Jury durch ein breit gefächertes Engagement für den fairen Handel und eine faire Beschaffung aus. So investierte die Stadt durch ihr Beschaffungswesen im Jahr 2020 1,3 Millionen Euro Steuergelder in nachhaltig produzierte Waren.
Bei Oberbürgermeister Thomas Jung ist die Freude über diesen Titel groß: „Unter 118 bundesweitern Bewerbern als Siegerkommune hervorzugehen, ist ein überragendes Ergebnis.“ Die Stadt holte in jüngster Vergangenheit enorm auf. Jung denkt dabei an die faire Beschaffung durch die Kommune von der Arbeitskleidung bis zum Kaffee. Außerdem zertifiziere man Einrichtungen von der Fairen Kita bis zur Fairen Schule und verfüge über Stadtführungen zum Thema Fairer Handel. „Das Thema bleibt weiterhin Chefsache im Rathaus und ist uns Ansporn für weitere nachhaltige und faire Projekte.“
Fürth gehört mit weiteren 69 Städten, Landkreisen und Gemeinden zu Fairen Metropolregion Nürnberg. Sie verschreiben sich neben der Unterstützung der Zivilgesellschaft und Fairtrade-Gruppen auch der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Diesen „Pakt zur nachhaltigen Beschaffung“ bestärkten die Beteiligten gerade für weitere zwei Jahre. Allerdings hat die Bilanz für 2020 noch deutlich Potenzial nach oben. Für das letzte Jahr erfasste die Faire Metropolregion nachhaltige Orders der öffentlichen Hand in Höhe über 5 Millionen Euro. Vielleicht sei es sogar der Zielwert von 8 Millionen Euro, der allerdings pandemiebedingt nicht erfasst worden ist. Bei dem von der Metropolregion Nürnberg vermeldete faire Beschaffungswert von knapp 5,4 Milliarden Euro handelt es sich offensichtlich um einen Fehler.