Folgt man dem Manager-Magazin, ist der Familienstreit beim traditionsreichen Stifthersteller Faber-Castell aus Stein bei Nürnberg vorerst beigelegt. Eigentlich habe Charles Graf von Faber-Castell (41) als König die 1761 gegründete Schreibwarendynastie regieren wollen, berichtet das Magazin. Vater Anton-Wolfgang wollte demnach eines seiner vier Kinder als alleinigen Thronfolger küren, die Regelung blieb aber bis zu seinem Tod 2016 aus. Nun ist die Familienfehde im Schloss Faber-Castell beendet. Die Familienmitglieder verzichten auf einen Anspruch in der operativen Führung, sondern kontrollieren als aktive Gesellschafter.
Die neue Inhaberstrategie hat das Bleistiftunternehmen bestätigt. Charles Graf von Faber-Castell geht in den Aufsichtsrat der Faber-Castell AG. Die Witwe des einstigen Firmenpatriarchen und Stiefmutter von Charles, Mary Gräfin von Faber-Castell, bleibt Mitglied im Aufsichtsrat der AG. Die Stiefschwester Katharina Gräfin von Faber-Castell in den Verwaltungsrat der A.W. Faber-Castell Unternehmensverwaltung GmbH. Diese Gesellschaft ist alleinige Aktionärin der AG. Die vier Geschwister hatten die Inhaberstrategie initiiert, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft von Faber-Castell zu stellen.
Der Burgfrieden nach innen ist auch notwendig. Im Geschäftsjahr 2016 – 2017 (31. März) kletterte der Konzernumsatz auf den Spitzenwert von 667 Millionen Euro. Zuletzt ist der Umsatz 2019 – 2020 auf 555 Millionen Euro geschrumpft. Das Manager-Magazin will für 2020 -2021 sogar einen weiteren Umsatzeinbruch von rund 100 Millionen Euro erfahren haben. Das Konzernergebnis von 61,5 Millionen Euro 2017 verpuffte bis 2020 auf 10,6 Millionen Euro.
260 Jahre nach Gründung demonstriert die neunte Generation nun Einigkeit. Man wolle „unserer Verantwortung für ein traditionsreiches Unternehmen, eine einzigartige Marke und unsere 6.500 Mitarbeitern auf der ganzen Welt gerecht“ werden, sagten Charles, Katharina, Victoria und Sarah von Faber-Castell in einem gemeinsamen Statement.
manager-magazin.de (Paid), sueddeutsche.de, nordbayern.de, nue-news: Rotstift beim Personal