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EU-Einzelhandel wächst 2021 um 6,8 Prozent

GfK: Kaufkraft der Deutschen steigt 2024 auf 27.848 Euro

In den 27 EU-Staaten verzeichnete der Einzelhandel bereits im ersten Corona-Jahr 2020 ein Umsatzplus von 1,5 Prozent. Im zweiten Corona-Jahr wächst der EU-Einzelhandel noch deutlicher um 6,8 Prozent. Der Nürnberger Marktforscher GfK identifiziert die höchsten Wachstumsraten in den osteuropäischen Staaten wie Litauen (plus 17 Prozent), Slowenien (plus 16 Prozent) oder Estland (plus 13 Prozent). Laut der Studie „Einzelhandel Europa“ rangieren auch größere Märkte wie Frankreich, Spanien und Italien über dem Durchschnitt.

„Trotz der Corona-Pandemie und einem schwierigen Marktumfeld waren die vergangenen beiden Jahre für den Einzelhandel aus Umsatzperspektive insgesamt durchaus erfreulich“, erklärt Studienleiter Dr. Philipp Willroth. Allerdings gewinne in wachstumsstarken Regionen in Europa der Onlinehandel immer stärker hinzu. Der innenstadtrelevante Einzelhandel insbesondere mit Bekleidung, Schuhe oder Schmuck leide dagegen nach wie vor stark.

Die Studie beleuchtet auch das regionale Onlinekaufverhalten. In den Anrainerstaaten des Mittelmeers, Schweden und der Schweiz gibt es einen deutlichen Stadt-Land-Gegensatz. In diesen Staaten findet sich die onlineaffine Bevölkerung eher in den großen Städten und Metropolen. Die Bevölkerung auf dem Land tendiert stärker zum stationären Handel. Dagegen sind beispielsweise in Deutschland teilweise in den kleineren Gemeinden höhere Werte vorzufinden.

Inflation und russische Invasion dämpfen jetzt

Der robuste Einzelhandel hat allerdings in diesem Jahr einen kräftigen Dämpfer bekommen. Wegen der Mischung aus Verunsicherung durch die russische Invasion und die hohe Inflationsrate steigen Verbraucher auf die Konsumbremse. Das Statistische Bundesamt berechnet vorläufig für April 2022 deutliche Rückgänge im Einzelhandel. Kalender- und saisonbereinigt liegt das reale Minus bei kräftigen 5,4 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Bei Lebensmitteln verbucht der Einzelhandel im April im Vergleich zum Vormonat sogar einen realen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent. Das ist der größte Umsatzeinbruch gegenüber dem Vormonat seit 1994. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln kommt gegenüber dem Vormonat auf einen realen Umsatzrückgang von 4,4 Prozent. Hier erzielt der Internet- und Versandhandel gegenüber dem Vormonat einen Umsatzplus von 5,4 Prozent.

nue-news.de: 5 Prozent Umsatzplus im bayerischen Einzelhandel

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