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Dorfner putzt Umsatz erneut zweistellig nach oben

Dorfner Gruppe steigert 2023 Umsatz um über 10 Prozent auf 335 Millionen Euro

Die Nürnberger Dorfner Gruppe steigert im Jahr 2023 ihren Umsatz erneut um über 10 Prozent auf nunmehr 335 Millionen Euro. Über vier Fünftel des Geschäfts stammen aus der Sparte Gebäudereinigung, die erneut überproportional zulegt. Hierzu gehört neben der klassischen Unterhaltsreinigung etwa auch die Fensterreinigung, aber auch die Maschinen- oder Reinraumreinigung. Die Sparte Catering wächst dank des 365-Tage-Angebots für Altenheime und Krankenhäuser. Bei Betriebskantinen sorgt insbesondere das Thema Home-Office für Druck. Das Gebäudemanagement ist leicht rückläufig, ebenfalls weil nach Jahren des Booms bei Büroflächen nun in München oder Nürnberg ganze Bürotrakte verwaist sind.

Für Gesamtgeschäftsführer Peter Engelbrecht sind es zwar „schwierige Zeiten“, gerade deshalb ist er stolz auf die „überragende Gemeinschaftsleistung“ aller Mitarbeiter. Zum Jahresende beschäftigt die Gruppe 10.992 Mitarbeiter aus gut 80 Nationen. In Ausbildung, darunter Gebäudereiniger, Köche sowie Bürokaufleute und IT-Systemelektroniker, sind zuletzt rund 30 angehende Fachkräfte. Zum Ergebnis macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. „Wir sind ein gesundes Unternehmen“, beschreibt der Ingenieur die Gewinnsituation.

Engelbrecht sieht in der Geschäftsentwicklung auch erste Früchte eines zehnjährigen Masterplans. Der definiert kurz-, mittel- und langfristige Ziele in den vier Handlungsfeldern Organisation, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Personal. Zu den Innovationen gehört etwa der Kollege Roboter, der die automatisierte Gebäudereinigung im Flughafen München übernimmt. Nach umfangreichen Praxistests reinigt die Maschine Nacht für Nacht rund 20.000 Quadratmeter. „Wir sind vielleicht nicht die ersten, aber die Besten“, unterstreicht der Chef.

Der Roboter kommt auf etwa 2.500 Quadratmeter pro Stunde ohne gesetzliche Pause und Urlaubsanspruch. „Allerdings werden Roboter oder Künstliche Intelligenz aus meiner Sicht keine Menschen verdrängen und Arbeitsplätze vernichten“, sagt der Firmenchef mit Blick auf fehlende Fachkräfte. Vielmehr hatte er für die Nachtschicht keine Mitarbeiter gefunden.

Dorfner Gruppe steigert 2023 Umsatz um über 10 Prozent auf 335 Millionen Euro
Adrian Hoffmann, Head of Robotics, präsentiert zusammen mit Fachkraft Barbara Bernhardt die alte und neue Welt des Reinigens. Foto: Thomas Tjiang

Das KI-Team KIT setzt digitale Innovationen auch im Personalbereich ein. Der Onlinecampus erklärt gewerblichen Mitarbeiter über eine Lernplattform die Arbeitsprozesse. Das erleichtert neuen Mitarbeitern den Einstieg und soll Sicherheit im Alltag schaffen. Für die absolut präzise Reinraumreinigung schult das Unternehmen beispielsweise mit VR-Brille. Denn am Ende dürfen nur messbar weniger als 30 Partikel pro Quadratmeter übrigbleiben. Andere Lerninhalte, die sich leicht über ein Handy abrufen lassen, sind bereits in acht Sprachen verfügbar.

Für die eigene Nachhaltigkeit als Zukunftsthema hat Dorfner bereits im letzten Jahr eine große Photovoltaikanlage-Anlage installiert. Sie wird in diesem Jahr weiter ausgebaut. Mit Blick auf die CO2-Bilanz baut das Unternehmen schrittweise die eigene Autoflotte um. Von den über 800 Fahrzeugen sind bereits mehr als 120 als E-Autos unterwegs. Aber auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hebt die Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit. Neben der Erfassung des gesamten Energiebedarfs geht es etwa auch um die chemische Zusammensetzung von Reinigungsmittel oder auch dem CO2-Fußabdruck von Arbeitskleidung. Der Masterplan enthält auch hier viele kleine Aufgaben.

Das Familienunternehmen gehört mittlerweile der Karl Heinz Rohrwild Stiftung – benannt nach dem Schwiegersohn des Gründers. In diesem Jahr begeht die Dorfner Gruppe ihr 75. Firmenjubiläum und Firmenchef Engelbrecht sieht den Betrieb „solide unterwegs“. Allerdings hänge sein Geschäft von der wirtschaftlichen Gesamtlage ab. Daher verfolgt er die Entwicklung bei seinen Kunden aus Industrie und Zulieferbereich mit Argusaugen. Auch im Bereich Shopping-Mall registriere er, dass selbst große Marken ihre Fläche im Kampf gegen Online-Anbieter reduzieren. Immerhin sei man im ersten Quartal „grundsätzlich gut gestartet.“

nue-news.de: Dorfner rekrutiert Nachwuchs in Marokko

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