Die Deutsche Bahn (DB) baut ihr bundesweit zehntes Instandhaltungswerk im Nürnberger Süden. Für dieses neue ICE-Werk investiert der Staatskonzern 400 Millionen Euro. Ab 2028 sollen in der 450 Meter lange Wartungshalle pro Tag bis zu 25 ICE-Züge fit gemacht werden.
Bundesweit will die Bahn in den kommenden Jahren mehr als 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau von Abstellanlagen und Werken für die betriebsnahe Instandhaltung stecken. Das berichtet Heise online. Für die wachsende ICE-Flotte würden demnach auch deutlich mehr Instandhaltungskapazitäten benötigt.
2020 hatte die Bahn exakt 303 ICEs im Bestand. Bis zum Jahr 2026 kommen in Summe 118 Züge – deutlich mehr als ein Drittel – hinzu. In Ausbau und Modernisierung ihrer Fernverkehrsflotte investiert die DB bis 2026 die Rekordsumme von 8,5 Milliarden Euro. „Eine leistungsfähige Eisenbahn ist das Rückgrat für die Mobilitätswende“, erklärt Berthold Huber, DB-Personenverkehrsvorstand. „Die Entscheidung für das neue Werk in Nürnberg ist ein wichtiger Meilenstein.“
Doch abseits der Mobilitätswende formiert sich insbesondere in den Nürnberger Stadtteilen Fischbach und Altenfurth Widerstand. Sie fürchten um ihren Wald, zusätzlichen Lärm und Verkehrschaos. Zusätzlich kommt auch aus dem Nachbarörtchen Feucht Protest. Von dem zuletzt ins Spiel gebrachte Standort Muna-Areal (einstige Munitionsanstalt der Wehrmacht) wären gerade letztere betroffen.
Das Raumordnungsverfahren für die mittlerweile sieben Standorte in und um Nürnberg verschiebt sich voraussichtlich in den Herbst. Immerhin geht es um eine Betriebsfläche von rund 460.000 Quadratmeter. Dort sollen einmal rund 450 Beschäftigte arbeiten.
heise.de, nordbayern.de: Anwohnerprotest, Deutsche Bahn: Faktenblatt Werk Nürnberg