Das Corona-Jahr hat den Aktienboom bei Jung und Alt befördert. Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) zählte im vergangenen Jahr in Deutschland 2,7 Millionen neue Anleger. Insgesamt waren 12,4 Millionen Menschen 2020 an den Börsen investiert. „Das ist sensationell“, freut sich DAI-Chefin Christine Bortenlänger. „Jeder Sechste in Deutschland hatte Aktien, Aktienfonds oder Aktien-ETFs im Depot. Mehr Aktiensparer gab es zuletzt 2001.“
Gründe für die stärkere Anlegerlust sieht das DAI in geplatzten Urlauben, geschlossenen Restaurants und weniger Einkaufsbummel. Dadurch hatten die Menschen mehr Zeit und Geld zur Verfügung. Gerade im März und April nutzen die Menschen ihr Mehr an Zeit und Geld, um in Aktien, Fonds oder ETFs anzulegen.
Besonders die Gruppe der unter 30-Jährigen war letztes Jahr mit fast 600.000 Neu-Börsianern sehr aktiv. Ein Grund für den Jugendboom könnten die zahlreichen Apps sein. Sie erleichtern Anlegern den Einstieg in den Aktienmarkt. Ein Fondssparplan ist mit wenigen Klicks eingerichtet, Aktien sind mit ein paar Fingerbewegungen gekauft.
„Der letztjährige Boom bei den Aktionären ist ein gutes Zeichen für die Aktienkultur in Deutschland“, resümiert Bortenlänger. „Viele der Menschen, die 2020 in Aktien investiert haben, haben sich für das Sparen in Aktienfonds und Aktien-ETFs entschieden. Sie wollen langfristig dabeibleiben.“ Neuen Börsenbegeisterten rät Bortenlänger zu einer ruhigen Hand am Aktienmarkt.
Das DAI appelliert auch einmal mehr an die Politik, bessere Rahmenbedingungen für die Anlegerlust zu schaffen. „Mitarbeiteraktien sollten noch mehr gefördert werden, Aktienerträge nach einer Haltefrist von fünf oder zehn Jahren steuerfrei sein und Aktien müssen ein fester Baustein in der Altersvorsorge werden.“