Das Bionicum im Tiergarten Nürnberg startet seine neue Video-Reihe „Roboter Nao experimentiert“ auf YouTube. Mit Hilfe der Videos können Schulkinder und andere Interessierte zu Hause Versuche durchführen. Immer mit dabei ist Roboter Nao, das Maskottchen des Bionicums.
So führen zum Beispiel zwei Schülerinnen mit Roboter Nao das sogenannte Strömungsexperiment durch: Würfel, Kugel oder Kegel – welche Form schwimmt am schnellsten durch den Blumenkasten? Das können Zuschauer zu Hause dank der Video-Anleitung selbst herausfinden. Die Videos wurden speziell auf die Lehrpläne der fünften bis siebten Jahrgangsstufe weiterführender Schulen zugeschnitten.
Bionik ist ein Kunstwort aus Biologie und Technik. Dabei geht es um Vorbilder aus der Natur, die für die Technik genutzt werden. Die Liste bionischer Lösungen ist lang. Dazu zählt beispielsweise der in den 1950er Jahren patentierte Klettverschluss. Sein Vorbild sind die besonderen Widerhaken von Kletten. Der Feigenkaktus mit seinem stabilisierenden Innengewebe gilt als Vorbild für den Stahlbeton. Die kleinen Hautzähnchen der rauen Außenhaut machen Haifische wider Erwarten zu schnellen Schwimmern. Forscher haben diese Erkenntnis in sogenannte Riblet-Folie oder Riblet-Lack für Schiffen oder Flugzeuge umgesetzt.
Das Bionicum ist eine Einrichtung des Bayerischen Landesamts für Umwelt. Seit 2015 lockt es – außerhalb von der Pandemie – alljährlich rund 80.000 Besucher in seine Ausstellung. Zu entdecken ist unter anderem die handtellergroße Seidenspinne Nephila, deren Faden als reißfester als Stahl und zugleich elastischer als Gummi gilt. Australische Ureinwohner nutzen die Spinnfäden als Angelleine. Diese Eigenschaften würden Techniker gern im Labor reproduzieren.