Es hätte im Corona-Jahr 2020 schlimmer für die bayerischen Brauereien kommen können. Der Bierabsatz der bayerischen Betriebe ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent auf 22,8 Millionen Hektoliter zurück. Das konstatiert das Bayerische Landesamt für Statistik mit Blick auf den Tag des deutschen Bieres am 23. April. Seit 505 Jahren – also 1516 – regelt das bayerische Reinheitsgebot die Grundzutaten für das bayerische Nationalgetränk.
Im Freistaat waren im letzten Jahr 640 Braustätten aktiv, acht Brauereien weniger als im Vorjahr. Damit haben 42 Prozent aller deutschen Braustätten ihren Sitz in Bayern. Im bundesweiten Vergleich erzielten sie mengenmäßig zum siebten Mal in Folge den höchsten Bierabsatz. Auf Platz 2 folgen die nordrhein-westfälischen Kollegen mit 20,3 Millionen Hektoliter. Der Bierabsatz ins Ausland verlief leicht rückläufig.
Naturgemäß verzeichnen die Statistiker den höchsten Bierabsatz in den Sommermonaten Juni, Juli und August. Teils empfindliche Rückgänge finden sich im Vergleich mit den Vorjahresmonaten im März (-3,3 Prozent), April (-18,8 Prozent) und Mai (-12,2 Prozent). Der bayerische Verband Private Brauereien hatte sich letztlich erfolgreich für Coronahilfen eingesetzt. Demnach erhalten Brauereien mit Brauereigaststätten nun doch den gleichen Status wie die vom Lockdown unmittelbar betroffene Gastronomie. Das begründet den Anspruch auf finanzielle Entschädigung durch die November- und Dezemberhilfe.