Die Geschichte des eigenständigen Nürnberger Familienunternehmens Semikron ist vorbei. Die Gesellschafter stimmten einer Fusion mit dem Flensburger Hersteller von Leistungselektronikmodulen Danfoss Silicon Power zu. Die dänische Danfoss Group wird Mehrheitseigentümer, die aktuellen Gesellschafterfamilien von Semikron halten eine Minderheitsbeteiligung. Damit wird aus Semikron nun Semikron Danfoss. Das neue Unternehmen kommt mit den über 400 Kollegen aus Flensburg auf nun über 3.500 Mitarbeiter. Das Vorhaben der beiden Familienunternehmen ist seit Ende März offiziell bekannt.
Alle globalen Niederlassungen, Produktionsstandorte und Vertriebskanäle führen ihre Tätigkeit wie gewohnt fort. Auch die nun zwei deutschen Hauptstandorte in Flensburg und Nürnberg bleiben weiter bestehen. Ob Nürnberg allerdings den rechtlichen Sitz verliert, ist noch nicht bekannt. Karl-Heinz Gaubatz war bislang CEO von Semikron, er legte sein Amt am 22. August nieder. Bis zu seinem planmäßigen Ruhestand zum Ende des Jahres begleitet er den Fusionsprozess als Technikchef (CTO). Zeitgleich hat der bisherige Danfoss Silicon Power-Chef Claus A. Petersen die Gesamtleitung übernommen.
Danfoss Silicon Power kam 2020 auf einen Umsatz von 152 Millionen Euro. Semikron steckte 2020 als Konzern einen empfindlichen Rückgang beim Umsatz von zuvor 534 Millionen Euro auf 452 Millionen Euro ein.
Semikron Danfoss sieht sich als ein globaler Technologieführer im Bereich der Leistungselektronik. Das Produktportfolio beinhaltet etwa Halbleiterbauelemente und Power Module. Zu den globalen Kernmärkten gehören Automotive, Industrie und erneuerbare Energien. Im Fokus steht zudem der Technologiewandel hin zu Siliziumkarbid-Lösungen in industriellen und automobilen Anwendungen.