Der Airport Nürnberg fliegt auch in diesem Jahr nur langsam aus der Corona-Krise. Nach einem vielversprechenden Start im ersten Quartal rechnet der Flughafen-Chef Michael Hupe mit rund 3,9 Millionen Passagieren. „Hoffentlich wird 2023 wieder ein normales Jahr.“ Geht alles nach Plan wächst der Umsatz dann auf rund 93,3 Millionen Euro. Das sieht im Vergleich zum Jahr 2022 recht ordentlich aus. Das verdreifachten sich die Fluggastzahlen auf knapp 3,3 Millionen. Der Umsatz verdoppelte sich auf 81,5 Millionen Euro. Der Verlust beim Jahresergebnis verbesserte sich leicht auf Minus 12,6 Millionen Euro. Die Sparte flughafeneigenes Parken unter dem Dach der Servicetochter brachte 4 Millionen Euro ein. Die gute Nachricht hat Hupe bei EBITA und Cash Flow ausgemacht: „Operativ sind wir profitabel.“
Allerdings wird auch das laufende Jahr nicht ausreichen, die Zahlen vor der Corona-Krise anzufliegen. 2019 lag das Fahrgastaufkommen noch bei 4,1 Millionen und der Umsatz bei 103 Millionen Euro. Das positive Jahresergebnis kam auf 3 Millionen Euro. Auch davon wird der Airport in diesem Jahr weit entfernt sein. Unter anderem drücken die Tarifabschlüsse und die Energiekosten das Ergebnis voraussichtlich auf fast 17 Millionen Euro Miese.
Business-Flieger erreichen nicht Vor-Corona-Werte
Der Trend zu größeren und moderneren Maschinen sorgt dafür, dass die Abfertigungsgebühren langsamer wachsen, als die Passagierzahlen. Zudem sorgen Touristen und sogenannte ethnische Reiseziele für den Aufwärtstrend. Sie machten 2022 gut 44 Prozent des Flugaufkommens aus. Damit hat sich ihr Anteil im Vergleich zu früheren Zeiten fast verdoppelt. Die innerdeutschen Geschäftsflüge seien schwach. Die Münchner Verbindung wird dauerhaft durch einen Bustransfer ersetzt. Zwar sorgt die NürnbergMesse wieder für eine bessere Auslastung. Hupe ist aber pessimistisch: „Das Business-Geschäft erholt sich nicht mehr auf das frühere Niveau.“
Die Zahl der Mitarbeiter hat sich im Jahresvergleich von 902 auf 1.003 erhöht. Das Personalplus betrifft lauf Hupe aber nicht die Verwaltung, sondern die Tochter AirPart. Sie ist für die Abfertigung von Passagieren und Gepäck zuständig und wird mit dem Erholungskurs wieder hochfahren. Seit Januar 2022 habe man bei AirPart bislang 200 Menschen eingestellt.
br.de, E-Paper Nürnberger Nachrichten (Paid), nue-news.de: Airport Nürnberg 2023 auf Erholungskurs
Beitragsbild: Flughafen Nürnberg