Zum Inhalt springen

Bio boomt sich aus Nische

Bio boomt sich aus Nische

Der deutsche Bio-Markt legte im Corona-Jahr 2020 auf insgesamt 14,99 Milliarden Euro zu. Damit gaben die Deutschen 22 Prozent mehr Geld für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Zwar legt Bio seit Jahren deutlich schneller zu, als konventionelle Lebensmittel. Das Kochen daheim in Pandemie-Zeiten hat das Bewusstsein für gesunde und umweltfreundliche Lebensmittel deutlich gesteigert. Schritt für Schritt boomt sich Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt aus der Nische. Aktuell kommt er auf 6,4 Prozent.

„Das historische Bio-Plus zeigt: Die Kunden, Bauern und Lebensmittelunternehmen bauen die Land- und Lebensmittelwirtschaft längst um“, freut sich Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Traditionell stellt er zum Auftakt der Weltbranchenmesse Biofach gemeinsam mit der globalen Bio-Dachorganisation IFOAM und dem Forschungsinstitut FiBL die neusten Zahlen vor. In diesem Jahr ging die Biofach als virtuelle eSpecial an den Start.

Prozentualer Gewinner vom Bio-Boom ist der Vertriebskanal „Sonstigen Einkaufsstätten“ mit 35 Prozent mehr Verkäufen. Zu diesem Vertriebskanal zählen unter anderem Reformhäuser und Hofläden, der Online-Handel und Wochenmärkte. Bio-Kisten verdoppelten ihr Geschäft, stießen aber schon im Frühjahr an ihre Kapazitätsgrenzen.

Der Naturkosthandel steigerte seinen Umsatz mit Lebensmitteln und Getränken um über 16 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Lebensmitteleinzelhandel freute sich über ein Plus von 22 Prozent auf 9,05 Milliarden Euro. Dabei lagen Lebensmittelvollsortimenter hoch im Kurs, Discounter konnte bei diesem Wachstumstempo nicht mithalten.

Löwenstein nutzt erneut die Gelegenheit, mehr Engagement von der Politik zu fordern. Bundesweit sollen 20 Prozent der deutschen Agrarfläche bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden. „Ziele allein reichen nicht.“

Für den europäischen Bio-Markt liegen erst Zahlen für 2019 vor. Da lag das Umsatzwachstum bei 8 Prozent auf 45 Milliarden Euro. 16,5 Millionen Hektar Fläche wurden biologisch bewirtschaftet, in der Europäischen Union 14,6 Millionen Hektar. Gemessen an der Fläche führt Spanien mit fast 2,4 Millionen Hektar den Bio-Trend an. Es folgen Frankreich und Italien.

faz.net, nordbayern.de, nue-news.de: positives Umfeld     

Schlagwörter: