Mit Pandemie oder ohne: Der Adelsdorfer Hanftextil-Unternehmer Hempage bleibt seiner Mission treu, der Naturfaser Hanf einen breiteren Weg aus der Nische zu bereiten. Die Vision der mittelfränkischen Firma gibt die Marschrichtung vor: „Zwar ist heute noch der Hanfstoff in der Herstellung um ein Mehrfaches teurer als vergleichbares Material aus Baumwolle, seine Ökobilanz dagegen um ein Vielfaches besser. Außerdem arbeiten wir in Forschung und Entwicklung daran mit, dass sich hoffentlich bald jeder Geldbeutel Bekleidung aus Hanf leisten kann.“
Aktuell sind Hanfklamotten weltweit nur ein Nischenprodukt mit einem Mini-Mini-Marktanteil von geschätzt 0,02 Prozent. Die bunte Ökohanf-Mode von Hempage für Damen und Herren plus Accessoires umfasst rund 250 Artikel. Es finden sich unter anderem Hemden und Blusen, T-Shirts, Jeans und Schals. Statt schnelldrehende Mode steht ein zeitloser Stil im Fokus.
Als größte Hürde beim Modekauf gilt nach wie vor der Preis. Nordbayern.de zitiert Hanfpionier und Vorstandschef Robert Hertel: „Bei einer Hanf-Baumwolle-Jeans betragen die Stoffkosten zum Beispiel 25 Euro, bei einer normalen Baumwolle-Jeans 2,50 Euro“.
Dabei gilt Textilhanf als tragefreundlich und antibakteriell. Die anspruchslose Pflanze kommt auf dem Feld ohne Pestizide aus. Hanf ist eigentlich in Europa eine alte Kulturpflanze und wird aber heute wesentlich zum Beispiel in China angebaut. Die Bayern pflanzen aktuell auf gut 700 ha Acker Nutzhanf an. Die vielseitige Pflanze wird aber eher für Hanfdämmstoffe genutzt.
Hempage ist unter anderem Mitglied der Fair Wear Foundation in Deutschland. In dieser Stiftung arbeiten Bekleidungsunternehmen und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um faire Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette bei der Textilproduktion rund um den Globus zu schaffen.