Auf der typischen Unternehmerlandschaft sticht der Nürnberger Klaus D. Bode heraus. Er ist kein typischer Produzent oder Dienstleister. Vielmehr hat er sich seit fast 40 Jahren in der Sparte Kunst- und Kulturwirtschaft seiner Bode Galerie einen erfolgreichen Namen gemacht. „Ich bin ein Kunsthändler und klassischer Galerist“, sagt der 60-Jährige und grenzt sich von sogenannter Fashion Art ab. „Es geht nicht um die Ware Kunst, sondern um wahre Kunst.“ Er verstehe sich als Mittler zwischen den Welten von Künstlern einerseits und Privatpersonen andererseits. Dafür begleite er als Galerist langjährig Künstler und ist mit deren Arbeitsweisen bestens vertraut. Diese Nähe am Künstler und der Genese des Kunstwerkes ist wichtig, um auch für die Echtheit garantieren zu können.
„Der Kunstort Nürnberg ist besser als sein Ruf“, konstatiert Bode. Es gibt fränkische Kunstliebhaber mit profunden Kenntnissen. Er kenne spannende Sammlungen, die ihresgleichen suchen. Daher ist er auch nicht ganz glücklich, wenn der Großraum auf seine soften Standortfaktoren verweist und Spitzensport, grüne Ausflugsziele und die Kreativwirtschaft in einen Topf schmeißt. Nürnberg hätte das Potenzial, Kunst und Kultur eigenständiger zu positionieren. Er selbst merkt das bei Stadtbesuchern aus dem ganzen Bundesgebiet. Auf dem Weg vom Neuen Museum für Kunst und Design zur Kunsthalle oder umgekehrt kämen die Interessierten auch bei ihm in der Lorenzer Straße vorbei.
Der Corona-Lockdown 2020 ist für die Nürnberger Galerie erst einmal ein Schock. Doch auch in Pandemiezeiten kauften Sammler bei ihm ein. Es habe sich ausgezahlt, dass er sein Lager auch in Corona-Zeiten kontinuierlich mit Kunstwerken aufgestockt hat. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022 (30. Juni) blieb der Umsatz der GmbH stabil bei rund 1,3 Millionen Euro. Hinzu kommt der Umsatz der südkoreanischen Tochter. Das Geschäftsjahr der 2016 eröffneten Bode Galerie Korea entspricht dem Kalenderjahr. Die Einnahmen werden 2022 voraussichtlich leicht auf gut 950.000 Euro steigen. Bode beschäftigt zehn Mitarbeiter, davon einen in Südkorea. Die Generationsfolge ist gesichert, Tochter Laura kümmert sich um die Administration und Tochter Anna um den Standort Frankfurt.
Schwellenangst sollte beim Betreten der Nürnberger Galerie keiner haben. In der laufenden Ausstellung zeigt er beispielsweise die Aquarell- und Tuschearbeiten des Zeichners Peter Gaymann. Seine Karikaturen mit den Hühnerszenen sind einem Millionenpublikum bekannt. „Kunst ist kein Luxusgut, sondern ein Nährmittel“, findet Bode, selbst Schüler könnten mit dem Kunstsammeln anfangen. So koste etwa ein Hörl-Hase rund 60 Euro.
Beitragsbild: Galerist Bode mit einem „Springenden Punkt“ in Blau von Ottmar Hörl