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Flabeg-Automotive-Tochter erneut in Insolvenz

Amtsgericht Regensburg hat Insolvenzverfahren für Flabeg Automotive Germany eröffnet

Anfang Oktober hat das Amtsgericht Regensburg das reguläre Insolvenzverfahren für die Tochter des Nürnberger Flabeg-Konzerns, die Flabeg Automotive Germany, eröffnet. Bereits 2020 rutsche die Tochter des Flabeg Automotive Glass Group mit Produktionsstandort im oberpfälzischen Furth in Wald in die Pleite. Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun, der den Geschäftsbetrieb auch im eröffneten Insolvenzverfahren weiter.

Böhm zufolge werde der Geschäftsbetrieb des Unternehmens stabil geführt. „Die Kunden, mit denen wir in engem Kontakt stehen, haben deutlich gemacht, dass sie weiterhin Produkte von Flabeg bestellen und beziehen wollen.“ sagt Böhm. Auch die fast 190 Mitarbeiter am Standort Furth im Wald würden sich sehr stark für das Unternehmen und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze engagieren. Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet zugleich der sogenannte Insolvenzgeldzeitraum für die Beschäftigten. Die Löhne und Gehälter zahlt nun wieder das Unternehmen aus den erwirtschafteten Mitteln.

Bereits kurz nach dem Insolvenzantrag hatte der Insolvenzverwalter mit der Investorensuche begonnen und dafür einen sogenannten M&A-Prozess gestartet. „Es gibt bereits Gespräche mit potentiellen Investoren. Flabeg verfügt als Spezialist für Glasbearbeitung und -veredelung, vor allem für Displaygläser im Fahrzeuginnenraum, über großes Know-how.“ Böhm zeigt sich zuversichtlich, dass eine Sanierung trotz des schwierigen Marktumfeldes gelingen kann. Flabeg Automotive Germany ist für ein breites Spektrum an Kunden aus dem Automotivebereich tätig. Das Unternehmen gilt als Spezialist für Glasbearbeitung und -veredelung. Dazu zählen etwa Displaygläser im Fahrzeuginnenraum. Der schwache Autoabsatz macht aber auch dem Traditionsunternehmen zu schaffen. Gerade hat das Kraftfahrtbundesamt für den Monat September Neuzulassungen von knapp 209.000 Pkws gemeldet. Das entspricht einem Minus gegenüber dem Vorjahresmonat von 7 Prozent.

Das Automotive-Geschäft der Nürnberger Gruppe machte zuletzt den Löwenanteil mit rund 95 Prozent aus. Auf die Non-Automotive-Sparte, etwa mit Bilderglas, entfielt der Rest. Im Geschäftsjahr 2022 – 2023 (31.03.) legte der Umsatz leicht auf 77,4 Mio. Euro zu. Die Zahl der Beschäftigten der gesamten Gruppe ging leicht auf 269 Mitarbeiter zurück.

https://www.mittelbayerische.de/flabeg-automotive-germany-stellt-erneut-insolvenzantrag